„Alles Holzköpfe! Da möcht‘ ich am liebsten mein Bündel schnüren und aus dem Verein der menschlichen Rasse austreten.“
– Fred Feuerstein
„Alles Holzköpfe! Da möcht‘ ich am liebsten mein Bündel schnüren und aus dem Verein der menschlichen Rasse austreten.“
– Fred Feuerstein
Die Menschheit ist das unbedeutendste im Universum, das man sich denken kann
Einst ein Kind die Stadt durchstriff
sucht nach Mutter: wo ist sie?
ging verlorn dem kleinen Griff
Wohin es soll, es nicht weiß.
Nur ein Spielzeug kaufen die
beiden wollten für das Kind
dann die Mutter: wo ist sie?
Plötzlich sie ist nicht mehr da.
Nun das Kind ist selbst verlorn
Stadt und Massen schlucken es
Alle handeln wie verschworn
Keiner hilft dem kleinen Kind
Am Ende aller Tage
verkündet man die Frage
voll Ach und Leid und Klage
der ganzen Menschenplage
was sie geleistet hat auf Erden,
was sie verbrochen hat auf Erden,
was sie vernichtet hat auf Erden
und alle falsch getan auf Erden.
Doch Menschheit ist Dümmlichkeit
und niemals diese Menschenheit
erkennet ihre Fehlbarkeit,
verbleiben alter Narrenheit,
erkennen nicht was sie getötet,
erkennen nicht was sie zerstöret,
für immer in der Welt vernichtet,
ersetzt durch Künstlichkeit und Leere
Aus der Welt die Freiheit verschwunden ist,
Man sieht nur Herren und Knechte,
Die Falschheit herrschet, die Hinterlist
Bei dem feigen Menschengeschlechte.
– Friedrich Schiller: Wallensteins Lager (1798)
1. Warum existiert das Universum?
– Es war ein schlichter Unfall.
2. Warum existiert das Leben?
– Auch das war ein einfacher Unfall.
3. Gibt es Leben auf anderen Planeten?
– Bei der Anzahl von Planeten und der hohen Wahrscheinlichkeit von Unfällen, _muss_ dem so sein.
4. Was ist der Sinn des Lebens?
– Als Unfall hat es keinen Sinn.
5. Was ist der Sinn der Menschheit?
– Als Teil des Lebens haben sie keinen tieferen Sinn.
6. Wie lautet die Zukunft der Menschheit?
– Wie alle Lebewesen, deren Umstände zu gut sind, vermehrt sie sich stetig, bis kein Platz mehr vorhanden ist und die Population wieder abnimmt in Folge von Katastrophen, Stress und gegenseitigen Tötungen. Letztlich werden sie irgendwann aussterben, spätestens wenn ihr Planet oder das Universum untergehen, denn beide sind nicht unendlich.
7. Gibt es Individuen?
– Im zählenden Sinne ja, im Sinne wirklicher Individualität als „einzigartig“ – nein.
8. Was ist der Sinn des Lebens eines Individuums?
– Da das „Individuum“ nur Teil des Ganzen ist, ist sein einziger Sinn, dieses Ganze fortzuführen und voranzubringen, in Form von Kindern, Erinnerung und vollbrachter Werke. Es hat keinen individuellen Sinn, nur einen kollektiven. Individuelle Lust und Freude ist ein Trick der Biologie.
Individualität ist ein Trugschluss.
Ihr werdet individuell, um das Ganze voranzubringen.
Ihr seid ein Teil des Ganzen.
Das Ganze sind die Menschheit und über ihr das Leben.
Euer – unser – Wunsch nach Individualität ist ein Trick des Ganzen, euch dazu verleiten eure persönlichen Fähigkeiten, Anlagen, herauszuarbeiten.
Habt ihr dies getan, eure Veranlagung zu eurer sogenannten Individualität gebracht, so sterbt ihr.
Etwas von euch, eure Individualität, lebt weiter.
Sie hat das Ganze verändert und wurde Teil von ihr.
Ihr wart immer Teil und wertet immer Teil bleiben.
Dies ist euer Sinn – dies ist eure Unsterblichkeit.
Alle treibt das gleiche Ziel:
Ewig leben in den Werken.
Es wird Rot: bleibe stehen,
warte brav – für dein Grün,
folge stets der Herde nach.
Alles ist stets dasselbe.
Die Menschen sind alle gleich.
Die Geschehnisse wiederholen sich.
Irgendwann gibt es nichts neues mehr.
Sex ist immer dasselbe.
Liebe ist immer dasselbe.
Erlebnisse sind immer dieselben.
Menschen sind immer dieselben.
Man kennt die Bausteine, aus denen die Menschen sind.
Man kennt die Ergebnisse, die sie produzieren können.
Es gibt nur eine begrenzte Zahl Möglichkeiten.
Es gibt nur ein paar Bausteine zum Menschen.
Was machst du, wenn du alles schon kennst?
Was machst du, wenn es nichts neues mehr gibt?
Du wirst krampfhaft versuchen neues zu finden.
Und wenn dies im Rahmen des Normalen nicht mehr möglich ist, sprengst du ihn.
Der Mensch findet zurück
Zurück zur natürlichen Unschuld
Zurück zur Natur
Zurück zur Grausamkeit
Zurück zur Morallosigkeit
Zurück zur Schamlosigkeit
Zurück zur Zügellosigkeit
Zurück zum Tier
Zurück zu sich.
Der Kreislauf schließt sich.
„Du langweilst mich!
Sowas wie dich hatte ich schon tausend Mal!
Sowas wie dich findet man doch überall!
Sowas wie du ist nichts besonderes!
Sowas wie du ist nichts erwähnenswertes!
Wozu lebst du überhaupt?
Wozu vergeudest du meine Zeit?
Du langweilst mich!“
Verfall der Sitten
Verfall der Moral
Verfall der Jugend
So nennen es die anderen.
Man strebt nach etwas neuem
Man braucht etwas etremes
Man freut sich auf das Neue
Man braucht etwas außergewöhnliches
Man erreicht dieses Neue
Man braucht die Perversion
Man erkennt – es ist nichts neues.
Man erkennt – es ist dasselbe.
Es ist wie immer.
Die Bausteine sind schon bekannt.
Man braucht es nicht mehr
Man kann den Baustein genausogut überall finden.
Wozu das alles?
Wozu mit Menschen leben?
Wozu etwas anstreben?
Wenn doch eh alles ist dasselbe?
Sag, bist du besser als er?
Sag, bist du etwas besonderes?
Sag, bist du etwas neues?
Woher hast du diesen Glauben?
Worin liegt dein Sinn?
Täglich dem Gleichstrom zu dienen
Wöchentlich dich zu betäuben
Auf dass du alles vergisst?
Braucht die Welt dich?
Wird die Welt dich vermissen?
Hat die Welt durch dich was erfahren?
Hast du die Menschheit voran gebracht?
Du bist auch nur ein Teil
Ein Teil des großen Organismus
Ein Teil des Körpers Mensch
Und nichts Besonderes.
Letztlich sind alle Menschen austauschbar; keiner besitzt absolute Individualität