GS163 Wenn Kaffeetüten laufen

Mai 25, 2016

Wenn Kaffeetüten laufen
Wenn die Sonne runterbrennt
Wenn Menschen halbnackt laufen
Wenn Tiere nicht mehr könn’n

Die Pforten öffnen sich
die Zeiten nahen
und das Warten
hat ein Ende


Zitat des Tages – Anmachen im Restaurant

Dezember 19, 2015

(20 Second after first meeting)

“ I would like to invite you both to come with me to Oviedo.

„To come where?“

„To Oviedo. For the weekend. We leave in one hour.“

„Where is Oviedo?“

„A very short flight.“

„By plane? What’s in Oviedo?“

„A sculpture that is very inspiring to me. A very beautiful sculpture. You’ll love it.“

„You’re asking us to fly to Oviedo and back?“

„No, we’ll spend the weekend. I’ll show you around the city. We’ll eat well, we’ll drink good wine, we’ll make love.“

„Who exactly is going to make love?“

„Hopefully, the three of us.“

„Oh, my God. I’ll get your bill.“ (Disgust)

 

Later: Flying together to Oviedo


Zitat des Tages: Wirtschaft als Zerstörer der Welt

Dezember 31, 2013

„Wenn man den Marktmechanismus als ausschließlichen Lenker des Schicksals der Menschen und ihrer natürlichen Umwelt […] zuließe, dann würde dies zur Zerstörung der Gesellschaft führen. Die angebliche Ware „Arbeitskraft“ kann nicht herumgeschoben, unterschiedslos eingesetzt oder auch nur ungenutzt gelassen werden, ohne damit den einzelnen, den Träger dieser spezifischen Ware, zu beeinträchtigen. […] Menschen, die man auf diese Weise des Schutzmantels der kulturspezifischen Institutionen beraubte, würden an den Folgen gesellschaftlichen Ausgesetztseins zugrunde gehen […]. Die Natur würde auf ihre Elemente reduziert werden, die Nachbarschaften und Landschaften verschmutzt, die Flüsse vergiftet […] werden.“

– K. Polanyi (1957)


GaU05 Am Bahnhof Köln

Oktober 5, 2013

Eine Lautsprecherdurchsage weckte Robert. „Nächster Halt: Köln Hauptbahnhof.“ Erschrocken richtete er sich auf. Waren sie wirklich schon da? – Tatsächlich: Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm die aufragenden Blöcke der Großstadt des rechtsrheinischen Ufers, plötzlich unterbrochen durch den Lauf des Flusses.
„Ach, das wurde auch Zeit.“ Der Mann ihm gegenüber räkelte sich und lächelte ihm zu. „Ich kann es kaum erwarten meine Freundin zu sehen.“
Robert nickte seinem Gegenüber in dem auffälligen gelben Regenmantel bloß zu, dann machte er sich fertig. Der Zug wurde bereits langsamer.
Am Bahnhof angekommen glitten die Türen des Zuges vor Robert lautlos zur Seite. Als er mit seinem Koffer den Wagen verließ, stolperte er fast über einen kleinen braunen Hund, der einmal quer über den Bahnsteig lief, verfolgt von einem kleinen Bahnangestellten mit Hut und Schnurrbart. Verwundert ließ Robert von diesem Schauspiel bald ab und trottete in Richtung der Wartehalle. Köln war nicht sein Endziel; ein bloßer Aufenthalt, bevor es weiterginge nach Paris, wo er sich Erholung und Ablenkung erhoffte. Doch bis der nächste Zug käme, würde es noch dauern. Gezwungenermaßen machte er es sich also auf einer Bank der Halle so gemütlich wie möglich. Schweigend betrachtete er die Nachrichten- und Werbebildschirme, doch seine Gedanken drifteten ab. Diana – warum hatte sie ihn verlassen? Hatte er ihr nicht immer alles gegeben, alles für sie getan? Und nun war sie fort und er musste allein von dannen ziehen.
Schnell wurde er in seinem Selbstmitleid unterbrochen, als sich ein älterer Mann neben ihn setzte. Ohne sich vorzustellen oder dazu aufgefordert zu werden, fing dieser an zu reden. „Ach, diese Werbung – dieser neumoderne Schnickschnack! Erinnert mich an die alte Zeit, da wir alle gehorchen sollten. Jetzt ist es wieder so. Helga, meine Frau – sie kauft gerade dahinten in diesen ‚Colonaden‘ ein – wir gehen gleich essen – konnte damals nur knapp entkommen. Heute entkommt dem keiner mehr. Wie froh wir doch sind, dass wir uns haben! – Und sie, haben sie auch jemanden? – Oh, habe ich etwas falsches gesagt?“
Doch schon hatte sich Robert erhoben und ging in Gedanken versunken in Richtung des Bahnsteigs. Er wollte lieber dort warten. Wieder musste er dem Hund samt Angestelltem ausweichen, doch störte sich nicht mehr daran. Während er die Rolltreppe nahm, kam ihm auf der anderen Seite der Mann im gelben Mantel entgegen. Dieser nickt ihm zu, was Robert nicht bemerkte – seine Gedanken waren bei Diana.
„Ach, da bist du ja endlich!“ Der Alte Mann erhob sich, als seine Frau sich näherte. „Hast einen guten Fang gemacht – Seh‘ ich!“ Nun, da Helga zurück war, konnten sie endlich essen gehen. Sein Magen hätte ihn sonst noch aufgefressen. Während sie auf das Restaurant zuhielten, erzählte sie ihm ihre Erlebnisse in den Einkaufsläden. Er dagegen frönte dem, was ihn dreißig Jahre Ehe hatte ertragen lassen: Er ließ seine Gedanken schweifen. Am anderen Ende der Halle sah er einen Mann im gelben Regenmantel stolpern, als ein kleiner brauner Hund an ihm vorbei lief. Kaum hatte er sich wieder gefangen, prallte ein Bahnangestellter mit Mütze und Schnurrbart gegen ihn. Beide fielen hin.
Den Anblick zu köstlich findend, kicherte der alte Mann wie ein kleines Kind und bemerkte nicht, wie Helga ihn daraufhin böse ansah. „Nur weil ich nicht in dieses Kleid gepasst habe bin ich nicht zu dick!“
Verwundert sah er sie an. „Was?“
„Verzeihung!“ Ohne auf eine Antwort von dem Mann in Gelb zu warten lief Norbert weiter, nachdem er sich erhoben hatte. Schnell aber musste er einsehen, dass der Hund ihm entkommen war. Sich und die Welt verfluchend stapfte er zurück zu seinem Häuschen am Bahnsteig. Christa wartete bereits.
„Na? – Hast ihn wohl nicht bekommen?“
Erschöpft ließ sich Norbert auf seinen Stuhl fallen. Das war nicht sein Tag. „Ist irgendetwas passiert?“ Bei seinem Glück hatte er sicherlich etwas aufregendes oder wichtiges verpasst. Doch Christa verneinte nur.
„Nicht, dass ich wüsste. Aber weißt du – wir können diesen Hund hier nicht so frei rumlaufen lassen! Ruf den Hundefänger! – Und wenn du es nicht tust, mache ich es halt. Danach muss ich dann aber weg, das weißt du. Ich kann nicht ewig hier warten und aufpassen, während du versagst. Karl wartet bestimmt schon!“
Du bist ein Miststück, war das einzige, das Norbert als Erwiderung einfiel. Er setzte dort draußen seine Gesundheit aufs Spiel um wilde Tiere zu jagen, während sie bloß hier saß und auf den Bildschirm starrte. Doch laut auszusprechen wagte er es nicht. „Dann geh; ich mache das schon.“
Freude stahl sich in Christas Züge und wie ein kleines Kind sprang sie auf. „Danke!“
Als er allein war, verfluchte Norbert sie, seine Arbeit sowie sein Leben. Und Zuhause wartete seine Frau.
Christa eilte in Richtung der Wartehalle. Bevor sie dort hingelangen konnte, sah sie den kleinen braunen Hund in Richtung der Züge eilen. – Der Hund! Doch dafür hatte sie jetzt keine Zeit; Karl wartete schon. Doch – in der Wartehalle angekommen wurde sie diesbezüglich enttäuscht. Nirgends ein Karl, bloß zig andere Reisende und Besucher. Traurig setzte sie sich auf eine der Bänke. Seit sie vor ein paar Tagen erfahren hatte, dass Karl in die Stadt käme, freute sie sich darauf. Und da es diesseits des Flusses nur noch wenig Grund zur Freude gab, wäre ein Treffen umso schöner gewesen. Hatte er sie jetzt vergessen? – Kurz fingen Kriegsbilder auf den Bildschirmen ihre Aufmerksamkeit… und plötzlich wurde es schwarz.
„Rate wer da ist!“
Als sie diese Stimme hörte, wurde sie wirklich zu einem kleinen Kind. Heftig sprang sie auf. Die Hände vor ihren Augen konnten sich gerade noch retten, da fiel sie schon Karl um den Hals. „Karl! Wie habe ich dich vermisst!“ Nach dem ersten Augenblick der Begrüßung trat sie zurück, ihn zu betrachten. „Aber was für ein scheußlicher gelber Regenmantel – als würde Mutter dich immer noch einkleiden.“
Doch Karl lachte nur. „Immer noch das kleine freche Gör! – Aber setz‘ dich – ich habe nicht viel Zeit.“
Jetzt setzte Christa wieder ihr trauriges Gesicht auf. „Du musst schon wieder gehen?“
„Ja, bald – aber keine Angst, ich bleibe in der Stadt für eine ganze Weile. Ich erwarte hier noch jemanden – ich habe mich verliebt!“
„Oh! – Wie schön! – Erzählst du mir von ihr?“
Natürlich kam Karl dem nach. Alles was er konnte, erzählte er ihr in der kurzen Zeit, die er hatte. Er lernte sie daheim in Bochum kennen, durch einen Zufall. Sie war gerade dabei gewesen die Stadt zu verlassen, da sie sich eine Weile zuvor von ihrem Freund getrennt hatte, der sie stets misshandelt hatte, und es deshalb in Bochum nicht mehr aushielt. Ihr Ziel war Köln und er beschloss ihr weiter zu folgen, als sie dann endgültig weggezogen war. Nun war er also auch hier, sie zu treffen und eine Weile bei ihr zu bleiben – und seine Schwester könnte er bei dieser Gelegenheit auch mehrmals besuchen.
Kaum hatte er geendet, da fiel ihm der kleine Hund auf, der erneut durch die Halle rannte. „Ist so etwas nicht verboten?“
Christa folgte seinem Blick und verzog das Gesicht. „Ja, sicher, aber dieser Idiot Norbert schafft es einfach nicht, ihn einzufangen. Ich werde zurückgehen und die Sache selbst übernehmen! – Und du meldest dich, wenn du Zeit hast!“ Damit verabschiedeten sie sich und Christa verschwand wieder in Richtung der Gleise.
Kurze Zeit später wurde Karls Warten endlich beendet. Strahlend erhob er sich und ging ihr entgegen. „Diana! – Wie sehr ich dich doch vermisst habe!“
Und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Sie beschlossen, sich zusammen an einen Getränkestand zu setzten, um sich ihre Neuigkeiten zu erzählen, bevor sie in die Stadt aufbrächen. Karl erzählte ihr, dass er den Staat um Erlaubnis gebeten hätte auch nach Köln ziehen zu dürfen und dass er zuversichtlich sei diese auch zu bekommen. Sie lächelte ihn daraufhin an und meinte eine Überraschung für ihn zu haben, doch sei diese bei ihrer Ankunft im Bahnhof verschwunden. Vielleicht aber würde sie ja noch einmal auftauchen.
Und tatsächlich: Wenig später, als sie bereits ihre Getränke genossen, kam plötzlich der kleine Hund angerannt und sprang Diana mitten auf den Schoß.
„Ach – da bist du ja! Wo warst du denn?“
Während der Hund sie fröhlich anwedelte, kam hinter ihm Norbert japsend an. „Ist das ihrer?“ – Und nachdem er befriedigt war und ihr noch eine Belehrung gehalten hatte, zog er wieder von dannen.
Diana zeigte Karl ihre Überraschung: ihr neues Haustier.
„Du solltest ihn besser anleinen!“
Lachend gab ihm Diana einen Kuss.
Am anderen Ende der Halle beobachtete Robert das Geschehen am Getränkestand. Nun wusste er, warum sie ihn verlassen hatte. Sollte er es wagen sie anzusprechen? – Dieser Bastard! – Doch sein Zug käme gleich. Gebrochenen Herzens trottete er davon, während sich Tränen in seine Augen stahlen.

 


Ich träumte heut von dir IV

September 30, 2013

Ich träumte heut von dir
und liebte dich.
Ich erzählte dir vom Tag
und freute mich auf morgen
doch es war nur ein Traum.


Zitat des Tages – Fortschrittswahn

Juni 3, 2012

Ich höre schon von weitem das Geschrei dieser falschen Weisheit, die uns fortwährend uns selbst entfremdet, der die Gegenwart nichts gilt, die unablässig einer Zukunft nachjagt, die stets um soviel zurückweicht, wie wir voranschreiten, und die uns dahin bringt, wo wir nicht sind, weil sie uns immer dahin bringen will, wo wir niemals sein werden.

 

– J. J. Rousseau: Emile oder über die Erziehung (1762)

 

 


Tot im Graben

Oktober 3, 2011
Tot im Graben,
lag es für Wochen,
einsam gestorben,
niemals vermisst.
Trauriges Wesen,
was tat man dir an?
voller Angst
und Einsamkeit
Jedes Lebewesen
stirbt für sich allein,
doch stirbt es einsam,
dann in Qualen.

Arosa in der Schweiz

November 9, 2010

Die Gemeinde Arosa in der Schweiz ist bekannt als Bergkurort und bietet Wellness, Winter- und Sommersport sowie seine einmalige Bergbahn.

weiterlesen.