Dezember 31, 2013
„Wenn man den Marktmechanismus als ausschließlichen Lenker des Schicksals der Menschen und ihrer natürlichen Umwelt […] zuließe, dann würde dies zur Zerstörung der Gesellschaft führen. Die angebliche Ware „Arbeitskraft“ kann nicht herumgeschoben, unterschiedslos eingesetzt oder auch nur ungenutzt gelassen werden, ohne damit den einzelnen, den Träger dieser spezifischen Ware, zu beeinträchtigen. […] Menschen, die man auf diese Weise des Schutzmantels der kulturspezifischen Institutionen beraubte, würden an den Folgen gesellschaftlichen Ausgesetztseins zugrunde gehen […]. Die Natur würde auf ihre Elemente reduziert werden, die Nachbarschaften und Landschaften verschmutzt, die Flüsse vergiftet […] werden.“
– K. Polanyi (1957)
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Dezember 30, 2013
Jäger und Sammler:
„[…] !Kung are entirely dependent upon hunting and gathering […] resources that lie within a convenient walking distance of a waterhole. […] strong emphasis on sharing […] lack of surplus […] collect food every third or fourth day […] old people are fed and cared for by their children and grandchildren. […] Young people are not expected to [work] until they are married [around 20 years]. […] [They] devote from twelve to nineteen hours a week to getting food. […] [They] spend the rest of their time resting […,] visiting other camps [… and] entertaining other visitors.“
– R.B. Lee (1968)
Entwicklung der Armut:
„[…] eine tägliche Durchschnittsarbeitzeit von drei bis fünf Stunden […]. Die Jäger und Sammler müssen auch nicht mehr arbeiten als primitive Ackerbauer. […] wahrscheinlich mußten die Menschen mit der Heraufkunft der Landbestellung sogar mehr arbeiten als zuvor. […] Die Arbeitszeit […] nimmt mit der Entfaltung der Kultur zu, die freie Zeit nimmt ab. […] Unsere Zeit ist die Ära nie gekannten Hungers. […] Mit der kulturellen Evolution nimmt der Hunger relativ und absolut zu. […] Bereicherung, die zugleich Verarmung bedeutet, und Aneignung der Natur, die Enteignung der Menschen ist. […] Die primitivsten Menschen der Welt haben nur wenige Besitztümer, aber sie sind nicht arm. […] Armut ist vor allem ein Verhältnis zwischen Menschen. Armut ist ein sozialer Status und als solcher eine Erfindung der Zivilisation. […] erst, seit sich die Kultur dem höchsten Gipfel materieller Leistungsfähigkeit nähert, hat sie dem Unerreichbaren, den unbegrenzten Bedürfnissen einen Schrein gestiftet.“
– M. Sahlins (1978)
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Dezember 29, 2013
[…] auch die jüngsten Diskussionen um die Gestaltung und Erhaltung von Arbeitsplätzen bewegen sich auf dem Boden jenes beschränkten Arbeitsbegriffs […]. Danach gilt als ‚Arbeit‘ nur solche Beschäftigung, die über den Markt vermittelt wird und Lohn abwirft […].
[…] der sogenannte Arbeitsmarkt umfaßt allenfalls die Hälfte aller lebensnotwendigen Tätigkeiten und produktiven Beschäftigungen. Der Rest ist unbezahlte Arbeit, die vor allem von Frauen geleistet wird.
[…] Da in den fortgeschrittenen Gesellschaften trotz steigenden Wohlstands immer weniger ‚Arbeit‘ […] anfällt, wächst der Anteil derer, die nach den strengen Regeln der Marktwirtschaft kein Einkommen mehr erzielen können, weil sie weder über Boden oder Kapital verfügen noch ihre Arbeit zum Verkauf bringen können. Diese ‚Marktlücke‘ der Lohnarbeit […] läßt sich im Rahmen der traditionellen Sozialpolitik nicht mehr schließen. Sie markiert vielmehr das Ende der Lohnarbeit […].“
– L. Kuchenbuch & T. Sokoll (2013)
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November 19, 2013

Alle nicht-kreative Tätigkeit ist sinnlose Zeitverschwendung; allerdings ist manchmal etwas Ruhe und Erholung von nöten, dies liegt in der Natur des Menschen als Stück der Natur begründet.
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Juli 27, 2012
Drin schuften sie
wies liebe Vieh,
sie hörn vom Chef die Schritte.
Und murren sie, so höhnt er sie:
„Wenns ihnen nicht passt – bitte!“
Mensch duck dich. Muck dich nicht zu laut.
Sie zahln dich nicht zum Spaße!
Halts Maul – sonst wirst du abgebaut,
dann liegst du auf der Straße.
– Kurt Tucholsky: Angestellte
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Oktober 14, 2010

Diese Arbeit soll eine Betrachtung einiger sozialistischer Theorien sein. Mit Sozialismus ist hierbei der individualistische Sozialismus gemeint, den einige oft als Anarchismus bezeichnen. In diese Reihe gehören die hier vorgestellten Theorien von Pierre-Joseph Proudhon, Petr Kropotkin und Gustav Landauer. Letzterer hatte Erstere als Vorbild, bildete aus ihrem Besten seine Essenz, weshalb man ihn letztlich als Zusammenfassung und Kulminierung dieser Arbeit sowie als Höhepunkt des Standes der sozialistischen Theorie bis zu diesem Zeitpunkt (1919) ansehen kann. Trotzdem sollen hier noch zwei weitere Autoren Platz finden, die eher in die Tradition von Marx und Engels gehören: Thomas Morus als Startpunkt der sozialistischen Theorie und Paul LaFargue aufgrund einiger wichtiger Erkenntnisse seinerseits, welche die späteren Autoren gut ergänzt. Auch weißt LaFargue durchaus einige individualistische Züge auf, derweil Morus allerdings völlig auf eine staatliche Regierung setzte.
Ziele dieser Arbeit seien nun also: Vorstellung der sozialistischen Ideen von Morus bis Landauer. Als Schwerpunkt werden hierbei die wichtigen ökonomischen sowie sozialen Seiten gesetzt. Weiterhin sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Autoren aufgezeigt werden. Dies geschieht teils bei der Betrachtung der Autoren, vor allem aber in der Zusammenfassung. Eine Frage, die vielleicht beantwortet werden kann ist auch, inwiefern diese Theorien Utopien sind oder ob man sie verwirklichen könnte.
weiterlesen.
als Buch.
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Philosophie | Verschlagwortet: Anarchismus, andre schuchardt, Arbeit, aufruf zum sozialismus, Ökonomie, bank, bekenntnisse eines revolutionärs, besitz, bloch, Boden, das recht auf faulheit, degen, Deutschland, dienstleistung, Eigentum, engels, ernst bloch, Faulheit, Frankreich, französische revolution, Freiheit, Güter, Geld, Gemeinschaft, Gesellschaft, Gustav Landauer, hans-jürgen degen, hans-joachim heydorn, heinz-jürgen valeske, herrmann, heydorn, Individuum, jens herrmann, jochen knoblauch, Kapitalismus, knoblauch, kollektivismus, kommune, Kommunismus, Krieg, kropotkin, LaFargue, Land, Landauer, Leben, link-salinger, london, Marx, Marxismus, maschinen, Mensch, Menschen, Morus, Paul LaFargue, petr kropotkin, Philosophie, pierre-joseph proudhon, Platon, Politik, priester, Produktion, proudhon, Regierung, Religion, ruth link-salinger, schuchardt, siegbert wolf, Sklaven, Sozialismus, Staat, stadt, Thomas Morus, uniformismus, Utopia, utopien, valeske, volksbank, volkswirtschaft, Wirtschaft, wolf, zinsen |
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September 6, 2009
In Sachsen geht die Sonne auf;
geht auch unter – doch woanders.
In Sachsen ist der Elbe Lauf;
die auch endet – doch woanders.
Und doch sitz ich hier im Regen;
seh die Tropfen fallen in die Elbe.
In Sachsen ist der Mensch noch frei,
verglichen mit dem restlich‘ Bund.
In Sachsen die Natur noch lebt,
die gejagt wird im ganzen Bund.
Und nun sitz ich hier im Lande,
die Natur sticht und liebt mich nicht.
Doch Sachsen ist’s, wo ich jetzt wohn,
und doch bekomme keinen Lohn.
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Gedichte | Verschlagwortet: andre schuchardt, Arbeit, elbe, Gedicht, Gedichte, Land, Leben, Leipzig, lohn, Regen, Sachsen, schuchardt, Sonne |
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April 16, 2009
„Durch die Unterordnung des Menschen unter die Maschine entsteht der Zustand, dass die Menschen gegenüber der Arbeit verschwinden, dass der Pendel der Uhr der genaue Messer für das Verhältnis der Leistungen zweier Arbeiter geworden [..] ist. So muss es nicht mehr heißen, dass eine (Arbeits-)stunde eines Menschen gleichkommt einer Stunde eines anderen Menschen, sondern dass vielmehr ein Mensch während einer Stunde so viel wert ist wie ein anderer Mensch während einer Stunde. Die Zeit ist alles, der Mensch ist nichts mehr, er ist höchstens noch die Verkörperung der Zeit. Es handelt sich nicht mehr um die Qualität. Die Quantität allein entscheidet alles.“
– K. Marx: Das Elend der Philosophie (1847)
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April 13, 2009
Es ist leichter, die Arbeit von Personen zu bewundern, die man nicht persönlich kennt, deren Schwächen und Abscheulichkeiten man nie kennengelernt hat.
Man kann nicht immer die Arbeit derer schätzen, die man als Person sehr mag.
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Aphorismen | Verschlagwortet: andre schuchardt, Aphorismen, Aphorismus, Arbeit, Bewunderung, Kennen, Mögen, Mensch, Menschen, Philosophie, Schätzen, schuchardt, Schwächen |
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März 3, 2009
„Können die Arbeiter denn nicht begreifen, daß dadurch, daß sie sich mit Arbeit überbörden, sie ihre und ihrer Nachkommenschaft Kräfte erschöpfen, daß sie, abgenutzt, vorzeitig arbeitsunfähig werden, daß sie, aufgesogen und abgestumpft von einem einzigen Laster, nicht mehr Menschen sind, sondern menschliche Wracks, daß sie alle schönen Anlagen in sich ertöten, nur um der rasenden Arbeitssucht willen?“
Paul LaFargue: Das Recht auf Faulheit (1880)
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