Zitate des Tages: Die Anfänge des Sozialismus

Diesmal etwas längere Zitate, die gleichzeitig etwas älter sind, nämlich fast 500 Jahre, doch immer noch höchst aktuell.

Der Staat Utopien, „wo es kein Privateigentum gibt, [dort] kümmert man sich ernstlich nur um das Interesse der Allgemeinheit.“

In „Utopien, wo alles allen gehört, ist jeder ohne Zweifel fest davon überzeugt, daß niemand etwas für seinen Privatbedarf vermissen wird, sofern nur dafür gesorgt wird, daß die staatlichen Speicher gefüllt sind. Denn hier werden die Güter reichlich verteilt, und es gibt keine Arme und keine Bettler, und obgleich niemand etwas besitzt, sind doch alle reich.“

„Oder ist das etwa Gerechtigkeit, wenn jeder beliebige Edelmann oder Goldschmied oder Wucherer […], die entweder überhaupt nichts tun, oder deren Tätigkeit […] nicht dringend notwendig ist, ein prächtiges […] Leben führen darf auf Grund eines Verdienstes, den ihn sein Nichtstun oder seine überflüssige Tätigkeit einbringt, während zu gleicher Zeit der Tagelöhner, der Fuhrmann, der Schmied und der Bauer mit seiner harten und ununterbrochenen Arbeit, wie sie kaum ein Zugtier aushalten würde, die aber so unentbehrlich ist, daß ohne sie kein Gemeinwesen auch nicht ein Jahr bloß auskommen könnte, […] ein so elendes Leben führt, daß einem die Lage des Zugochsen weit besser vorkommen könnte, weil sie nicht so dauernd arbeiten müssen, weil ihre Nahrung nicht viel schlechter ist und ihnen sogar besser schmeckt und weil sie bei alledem wegen der Zukunft keine Angst zu haben brauchen.“

Ist das nicht eine ungerechte […] Gesellschaft, die [den] Leuten dieser Art, die weiter nichts als […] Schmarotzer sind […], in so verschwenderischer Weise ihre Gunst bezeugt, die dagegen für die Bauern, Köhler, Tagelöhner, Fuhrleute und Schmiede, ohne die überhaupt kein Staat bestehen könnte, in keinerlei Weise sorgt?“

„Was soll man gar noch dazu sagen, daß die Reichen Tag für Tag von allem täglichen Verdienst der Armen nicht nur durch privaten Betrug, sondern sogar auf Grund staatlicher Gesetze etwas abzwacken?“

„Wer weiß nämlich nicht, daß Betrug, Diebstahl, […] mit der Beseitigung des Geldes absterben müssen und daß außerdem Furcht, Unruhe, Sorge, Anstrengungen […] wie das Geld verschwinden werden?“

– Thomas Morus: Utopia (1516)

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2 Responses to Zitate des Tages: Die Anfänge des Sozialismus

  1. floh sagt:

    Mit dem Notwendigen wird nichts verdient hat auch Rousseau geschrieben.
    Kann man auch an Porsche sehen.

  2. Réka sagt:

    Wenn kein Geld mehr da ist, um gestohlen zu werden, dann wird etwas anderes gestohlen. Es wird immer Menschen geben, die etwas mehr wollen, als die anderen. Mehr Essen, mehr Kleidung, mehr… Auch wenn aller Privatbesitz beseitigt wird, gehört der Apfel, in den Du hineinbeißt, in eben jenem Moment Dir sowie die Hose, die nur Dich warm hält auch nur Dir gehört. Aber es werden nicht unendlich Äpfel vorrätig sein, weshalb jeder nur eine begrenzte Anzahl erhalten kann. ABer immer wird es einen geben, der mehr Äpfel haben will als alle anderen, der eine zweite Hose zum Wechseln möchte. wo alle anderen nur eine haben. Und so bedient er sich dem Mittel des Diebstahls um seine Bedürfnisse zu befriedigen.

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