Oktober 6, 2010
Abstract
Sprachproduktion ist ein Teilgebiet der Psycholinguistik, welche versucht die Produktion von menschlicher Sprache zu beschreiben. Es ist das wohl am schlechtesten erforschte Gebiet, das trotzdem schon eine lange Tradition hat. In dieser Arbeit wird dieses Gebiet vorgestellt. Ein kurzer Überblick über wichtige Begriffe und Geschichte leitet ein, gefolgt von den wichtigsten Modellen der Sprachproduktion von 1971 bis 1999 im Detail und anschließend noch einzelnen Problemen und alternativen Vorschlägen.
1. Einleitung
Sprachproduktion ist ein Teilgebiet der Psycholinguistik. Die Psycholinguistik1 beschäftigt sich mit Sprache als Verbindung von Linguistik und Psychologie und will die mentalen Vorgänge beim Erwerb, Verstehen und Äußern von Sprache erforschen und erklären. Als größere Teilgebiete kann man hier Spracherwerb, -produktion und -verstehen festhalten, sowie -störungen. Von diesen Gebieten ist ausgerechnet die Produktion am wenigsten erforscht.
Jahrzehntelang beschäftige man sich mit der Sprachproduktion nur im Zusammenhang mit Sprachstörungen wie Sprechfehlern oder Aphasie. Erst in den 60er und vor allem 70er Jahren wurde das Interesse an der Produktion größer, besonders auch aufgrund aufkommender Computer, mit deren Funktionieren man das Gehirn verglich. In den 80ern bildeten sich die grundlegenden Modelle der theoretischen Sprachproduktion heraus, die bis heute nur teilweise herausgefordert, eher verbessert, werden.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Sprachproduktion. Der Aufbau ist dabei wie folgt: Zunächst soll es einen historischen Überblick von den ersten Sprechfehler-Aufzeichnungen an geben. Danach folgt eine kurze Einführung in das Gebiet der Sprachproduktion allgemein mitsamt historischem Überblick, mit allen Punkten, die weiterhin wichtig sein werden. Kurz wollen wir dann die ersten Modelle betrachten. Daraufhin soll es mehr Details zum „Standard-Modell“ geben, schließlich wird das aktuellste Modell, WEAVER++, vorgestellt.
weiterlesen.
als Buch kaufen.
Leave a Comment » |
Linguistik & Sprachphilosophie | Verschlagwortet: andre schuchardt, aphasie, bock, broca, caramazza, dell, experiment, Freud, fromkin, gall, garrett, gehirn, gehirnforschung, goldman-eisler, inkrementell, interaktiv, konzept, lemma, levelt, lexem, lexical-bias, lexikon, lichtheim, Linguistik, Linguistik & Sprachphilosophie, Meringer, meyer, mixed errors, modular, monitor, morphologie, Morphosyntax, output-bias, pechmann, Phonetik, Phonologie, Psychologie, roelofs, schuchardt, Semantik, shattuck-hufnagel, silben, slots-and-fillers, spracherwerb, Sprachproduktion, sprachstörungen, Sprachwissenschaft, Sprechfehler, Syntax, weaver, wernicke |
Permalink
Veröffentlicht von kaltric
September 19, 2010
Abstract
Jede Sprache drückt pragmatische Feinheiten und eine Informationsstruktur aus. Viele besitzen spezielle morphosyntaktische Mittel. Diese Arbeit untersucht, ob einige Sprachen dieser Art auch Prosodie nutzen um Topik und Fokus zu markieren. Das Ergebnis lautet, dass die meisten Sprachen Prosodie nutzen, selbst einige Tonsprachen – doch nicht alle. Doch diese Fälle müssen weiter untersucht werden.
Einleitung
Fokus, Topik und Kontrast sind pragmatische Funktionen die das Diskursfeld einschränken und disambiguieren oder die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf etwas bestimmtes lenken können. In europäischen Sprachen werden diese meist per Akzent und Tönen in der Prosodie realisiert, doch wie machen dies die Sprecher anderer Sprachen? Einige benutzen spezielle morphologische Marker (z.B. Japaner), andere flexible Wortstellungen.
Hier möchte ich untersuchen, wie prominent die Nutzung der Prosodie1 zur Realisierung von Informationsstruktur (hier vor allem Topik, Fokus und Kontrast) gegenüber morphosyntaktischen Möglichkeiten ist. Dazu greife ich auf psycholinguistische Studien zurück, welche die Produktion von Topik, Fokus und Kontrast bei erwachsenen Sprechern typologisch teils stark unterschiedlicher Sprachen testeten. Perzeption wurde hierbei nur untersucht um die Ergebnisse der Produktionsexperimente zu bestätigen oder zu falsifizieren. Da es nur verhältnismäßig wenige Studien dieser Art zu ‘exotischeren’ Kulturen gibt und der Rahmen nicht mehr bietet, beschränke ich mich auf einige ausgesuchte Studien und dort auf die Experimente.
Meine Hypothese ist, dass Prosodie selbst bei Sprechern tonal und morphosyntaktisch begabter Sprachen eine wichtige Rolle spielt; vielleicht sogar die wichtigste.
Eine zusätzliche Frage lautet, ob diese Nutzung auch universell ist. Das kann in einer so kurzen Arbeit nicht ausschöpfend behandelt werden, doch möchte ich mit dem Fall Hausa immerhin kurz darauf eingehen.
Die Gliederung sieht daher wie folgt aus: Zunächst sollte ich erklären, was Topik, Fokus und Kontrast sind. Dazu möchte ich auch kurz einige prominente Beispiele geben. Darauf folgt dann die Untersuchung, wie bzw. ob Prosodie in morphosyntaktisch reichen sowie tonalen Sprachen genutzt wird. Da zum Kontrast sogar noch wesentlich weniger Studien als zu Topik und Fokus vorliegen, wird sich zeigen, was in diesem Bereich herauszuarbeiten ist. Eine Zusammenfassung schließt die Untersuchung ab.
Weiterlesen.
Bestellen.
Leave a Comment » |
Linguistik & Sprachphilosophie | Verschlagwortet: akzent, Alter, amsterdam, andre schuchardt, baltazani, büring, Deutsch, dresden, elsner, Englisch, FOK, Fokus, georgian, georgisch, gordon, griechisch, Hausa, Hypothese, Informationsstruktur, Japanisch, jun, khaver, kontrastakzent, kore, korea, lab, lee, Leipzig, Linguistik, Linguistik & Sprachphilosophie, linguistische arbeitsberichte, Mandarin, Menschen, Morphosyntax, nakanishi, payne, Perzeption, phonetica, Phonetik, Phonologie, potsdam, Produktion, prosodie, Psycholinguistik, Psychologie, schuchardt, skopeteas, Spanisch, speech prosody, sprache, Sprachen, Sprachproduktion, Sprachverstehen, Sprachwissenschaft, Sprecher, stanford, steube, Töne, Ton, Tonsprachen, TOP, topik, Typologie, wang, Wortstellung, xu, zimmermann |
Permalink
Veröffentlicht von kaltric