Warum ich sterben musste

Juli 18, 2009

In einer finstren dunklen Nacht
habe ich ihn umgebracht;
schlug ihm ab den Kopf, Arm und Bein,
warf sie zu den Schweinen rein.
Im schönen hellen Mondenschein
zerschnitt ich das andre Bein.
Mit dem zweiten Arm zusammen
im See sie so schön schwammen.
Der Körper ihm jetzt bloß noch blieb,
doch nicht lang bei meinem Hieb.
Ihn gab ich fetten Menschen hin,
in Wiener Würstchen innen drin.

Alles lief so gar so fein nach Plan,
bekam auch fast noch die Bahn,
bis plötzlich ich ward gefangen
und Mittags schon gehangen.

In einer finstren dunklen Nacht
war leider nicht viel durchdacht.
Wie sie’s wussten mich wundert sehr,
doch helfen tät‘ dies nichts mehr.

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Ich zahl’s euch heim

Juli 13, 2009

Einst war ich ein kleiner Wicht,
bis mir schien ein großes Licht.
Dieses Licht, das warst einst du,
bevor du branntest durch mit Lu.

Ihr risst mir das Herz heraus,
als ihr stahlet mir mein Haus.
Auch die Kinder nahmt ihr weg,
bin ich denn für euch nur noch Dreck?

Aber dann fiel mir was ein:
Hab‘ ja noch ein gutes Schwein!
Bin nicht wie ihr denkt nur hohl:
Ein Bauer werd ich jetzt, jawohl!

Dann bin ich bald furchtbar reich,
werde euer mächt’ger Scheich,
werde euch nichts abgeben;
seid bloß froh, wenn ihr dürft leben!


Der König und sein Diener

Januar 1, 2009

Der König den Diener zu sich befahl
diesem stand im Gesichte große Qual
durch den Staub kroch er wie ein Wurm.
– Sprach der König, der dunkle Turm:

„Dies sollst du wissen:
Dich wird man missen
doch packen wir’s beim Schopf
– nun ab mit deinem Kopf!“

„Aber was hab ich denn getan?“
der Diener eifrig zu erfah’n.
Der König sich ergab seiner Rage;
dieser Diener war eine Blamage!

„Das wagst du noch zu fragen?
Du selbst hast doch vor Tagen
zerbrochen meinen liebsten Topf
– und dafür soll ab dein Kopf!“

Der Diener nicht entronn der Gefahr
sein Schicksal recht kopflos bald war
Der König einen neuen Topf erstand
schon lang er den andren zu hässlich fand