Sozialistische Theorien und Utopien im Vergleich.

Oktober 14, 2010

Diese Arbeit soll eine Betrachtung einiger sozialistischer Theorien sein. Mit Sozialismus ist hierbei der individualistische Sozialismus gemeint, den einige oft als Anarchismus bezeichnen. In diese Reihe gehören die hier vorgestellten Theorien von Pierre-Joseph Proudhon, Petr Kropotkin und Gustav Landauer. Letzterer hatte Erstere als Vorbild, bildete aus ihrem Besten seine Essenz, weshalb man ihn letztlich als Zusammenfassung und Kulminierung dieser Arbeit sowie als Höhepunkt des Standes der sozialistischen Theorie bis zu diesem Zeitpunkt (1919) ansehen kann. Trotzdem sollen hier noch zwei weitere Autoren Platz finden, die eher in die Tradition von Marx und Engels gehören: Thomas Morus als Startpunkt der sozialistischen Theorie und Paul LaFargue aufgrund einiger wichtiger Erkenntnisse seinerseits, welche die späteren Autoren gut ergänzt. Auch weißt LaFargue durchaus einige individualistische Züge auf, derweil Morus allerdings völlig auf eine staatliche Regierung setzte.

Ziele dieser Arbeit seien nun also: Vorstellung der sozialistischen Ideen von Morus bis Landauer. Als Schwerpunkt werden hierbei die wichtigen ökonomischen sowie sozialen Seiten gesetzt. Weiterhin sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Autoren aufgezeigt werden. Dies geschieht teils bei der Betrachtung der Autoren, vor allem aber in der Zusammenfassung. Eine Frage, die vielleicht beantwortet werden kann ist auch, inwiefern diese Theorien Utopien sind oder ob man sie verwirklichen könnte.

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Charakter(typen) bei Platon und Aristoteles

August 18, 2010

Hier geht es um folgendes Thema:

Hier wollen wir untersuchen, was beide Autoren zum Charakter sagen. Der eigentliche Begriff (‘Prägung’) wurde erst von Aristoteles’ Schüler Theophrast definiert, doch auch Platon und Aristoteles beschrieben schon die Prägung eines Menschen, vor allem durch ihre Definitionen der Seele und deren Teile (Verstand, Emotionen, Trieb). Beide stellten aber auch einige Charakter-Archetypen auf.


Zitat des Tages

März 28, 2010

„[Der Weise] hat die Einsicht erlangt, daß es auf Erden zweierlei Leben gibt, eines für die Weisen und eines für die Masse der Menschen; das Leben der Weisen ist auf das höchste Gut, nach oben gerichtet; das der gewöhnlichen Menschen ist wiederum ein zweifaches; das höhere gedenkt der Tugend und hat Zugang zu gewissen Werten, der gemeine Haufe aber ist sozusagen nur zum Handlanger der notwendigen Bedürfnisse für die Edleren da.“

– Plotin (204/5- 270): Gegen die Gnostiker


Der Begriff Praxis

August 3, 2009

Der Begriff Praxis wird allgemein verstanden als Gegenteil der Theorie. Wo diese bloßes Überlegen ist, zeigt sich die Praxis als ausführende Tat. Doch dies sagt noch nicht alles aus. Es gibt viele Formen von Praxis, wobei das Verhältnis zur Theorie oft unklar ist, vor allem, welches zuerst kommt. Diese Arbeit möchte einige Positionen und Überlegungen zu dem Thema vorstellen. Die älteste Form von Praxis findet sich bei Platon. Über Aristoteles geht es dann weiter zu Kant zum Marxismus, der dem Begriff der Praxis erstmals eine genauere und abweichende Definition gab, und letztlich hin zu modernen Positionen.


Die sekundären Analphabeten

Januar 7, 2009

1985 schrieb Hans Magnus Enzensberger sein Essay ‚Lob des Analphabetentums‘.
Auch wenn ich wie so oft nicht mit allen seinen Ansichten oder Erkenntnissen übereinstimme (so hat es sich doch auch gezeigt, dass materielle weiterhin in der Gesellschaft wichtig ist), fand ich seinen Begriff des sekundären Analphabeten trotzdem sehr interessant, weshalb ich ihn hier definitorisch festhalten und kommentieren möchte.
Aber dazu sollte man zunächst den primären Analphabeten behandeln. Laut Enzensberger ist der Begriff Analphabetismus erst seit 1875 geläufig und erst seit dem 18. Jahrhundert gäbe es das Bestreben, Bildung und Schrift unter das Volk zu bringen. Enzensberger These hierbei ist, dass die industrielle Revolution qualifizierte Arbeitskräfte brauchte und deshalb die Bildung voran trieb. Die früheren Menschen ohne Schrift bewundert Enzensberger dagegen für ihr gutes Gedächtnis und ihre Kommunikativität und auch Platon war ja gegen das geschriebene Wort.
Nun braucht man jedoch seit dem 20. Jahrhundert keine Arbeiter mehr, sondern Konsumenten (und diese Prognose von ihm hat sich ja bestätigt). Die Konsumenten sind noch fähig, das nötigste zu lesen, doch ist eine allgemeine Verdummung bemerkbar: Das Buch wird durch die BILD ersetzt. Diese sekundären Analphabeten sind die Konsumenten, das, was der Kapitalismus in seiner zweiten Phase (nach der ersten, der Revolution) braucht.
Nun hat Enzensberger zwar damit eine gewisse Voraussicht bewiesen, doch eines konnte er nicht wissen: Durch Medien wie das Internet entsteht eine wahre Explosion von neuen Schriften. Doch kann man hier auch die Schnelligkeit der Moderne anführen: Viele dieser Schriften sind unausgereift, jeder kann hier alles präsentieren, das Gute verschwindet in der Flut des Schlechten. Ist diese Flut die Invasion der sekundären Analphabeten?

Referenzen:
Enzensberger, Hans Magnus: Lob des Analphabetentums. In: Nomaden im Regal. Frankfurt: Suhrkamp 2003, S. 38ff.


Aristoteles über die Arten der Freundschaft

Januar 1, 2009

Aristoteles (384 – 322 v.Chr.) war Philosoph, Schüler des Platon und Lehrer von Alexander dem Großen. Im Gegensatz zu seinem Lehrer Platon suchte er nicht das Ideal in der Philosophie, sondern beschrieb das konkret Beobachtete, schrieb nicht in Dialogen sondern in präzisen Abhandlungen. Damit wurde er im Mittelalter nach seiner Wiederentdeckung Ideengeber für den aufkommenden Empirismus. In seiner Nikomachischen Ethik, einer seiner Ethik-Abhandlungen, beschreibt er, wie der Mensch glücklich wird und ein glückseliges Leben führen kann. Dazu muss der Mensch tugendhaft sein und eine dieser Tugenden ist nun die Freundschaft.

Aristoteles’ Aussagen über die Freundschaft sollen in diesem Artikel gesammelt präsentiert werden. Leider wiederholte sich Aristoteles in seinen Schriften ständig, weshalb hier nur das Essentielle herauskristallisiert werden soll. Insofern wird sich auch die Reihenfolge ändern. Während Aristoteles zunächst die Arten der Freundschaft definierte und dann immer wieder einzelne Fragen aufwirft, deren Antworten sich auf die Arten beziehen, sollen hier die Arten mit ihren Attributen vorgestellt werden.


Platon über die Liebe (Lysis, Symposium, Phaidros)

Dezember 30, 2008

Platon (428/427 – 348/347) ist als Philosoph wohl jedem bekannt. Die in seinen Werken behandelten Themen waren weitreichend. Das Thema Liebe war zentral in seinen Dialogen Lysis und dem Symposium sowie einer von zwei Gegenständen des Phaidros. In diesem Artikel sollen die zentralen Punkte der drei Dialoge zum Thema Liebe herausgearbeitet und, sofern möglich, daraus eine sie vereinende Theorie gebildet werden, was aber nicht ganz so einfach ist, da Platon in seinen Dialogen stets mehrere Personen sprechen lässt und einzig Sokrates als Indikator dafür gelten mag, welche Position Platon selbst nun einnimmt.

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Diesen Artikel gibt es auch download- und druckbar.


Einführung in die Kunst des Erinnerns und Vergessens bei Weinrich

Dezember 11, 2008

Dieser Artikel möchte kurz und knapp in die Kunst des Vergessens einführen. Hierfür wird zurückgegriffen auf das Werk ‘Lethe – Kunst und Kritik des Vergessens’ von Harald Weinrich (*1927), spezieller: nur auf die ersten beiden Kapitel, welche in die grundlegende und klassische Ansicht (von Simonides bis Dante) der Mnemotechnik und deren Gegenspieler, die Vergessenskunst, einführt.

Diesen Artikel gibt es auch als PDF zum downloaden und ausdrucken. (Neue Versionen der PDF werden aber nur im Artikel selbst aktualisiert werden)


Von der Liebe

Mai 17, 2008

Wenn man sich in jemanden verliebt, betet man ihn an wie einen Gott, dem man zu opfern bereit ist.
„Ja, viele von den Verliebten verlangen vorher nach dem sinnlichen Genuß, ehe sie den Charakter kennengelernt und über die sonstigen Umstände etwas in Erfahrung gebracht haben, so daß es unsicher ist, ob sie auch dann noch werden Freunde sein wollen, wenn sie ihre Begierde befriedigt haben; bei den Nichtverliebten aber, die erst, nachdem sie lange vorher gegenseitig Freunde gewesen, diesen Zweck erreichen, ist anzunehmen, daß das, was ihnen Genuß bereitet, ihre Freundschaft nicht verringern, sondern daß es ihnen ein Erinnerungspfand für Künftiges sein werde.“

– Platon: Phaidros