Gott und die Menschen

September 10, 2013


Dem Gotte einstmals langweilig war
weshalb er sich schnell machte auf
sich zu kaufen eine Erde ganz bar
und setzte allerlei Zeugs da drauf.

Alles lief gut, die Tiere gediehn
auch die Echsen er konnte leiden
bis sie ihm bald zu groß erschie’n
und von der Erde mussten scheiden.

Säugetiere waren schön flauschig
immer aktiv und stets gut drauf
kuschelig warm und manchmal bauschig
doch es war ein schlimmer Kauf.

der Mensch fickt
bis kein Platz mehr auf Erden
der Mensch frisst
bis alle Nahrung verbraucht

und langsam sie vor Hunger sterben
und werden verrückt vor Stress
und hinterlassen nichts ihren Erben
außer Dreck und Folgen des Exzess‘.

Der Gott aber schon lang‘ war gegangen
im Haufen der kleinen Gestalten
er kein Individuum konnte fangen
im Chaos nie einen Namen behalten.

Doch Gott nach vielen Dekaden
wieder erblickt die Erde am Morgen
entsetzt ist über den Schaden
und beschließt den Müll zu entsorgen.

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Aphorismus 76: Maschine Mensch

Juli 22, 2009

Menschen sind schon seltsame Maschinen: Oben kommt Nahrung rein, unten Scheiße raus.
Manche, so wie ich, sind noch ein andere Maschine: Hinten kommen Eindrücke und Wissen hinein, vorne – das entscheidet ihr.


Warum laut Thomasius Selbstliebe notwendig ist.

Dezember 29, 2008

Christian Thomasius (1655 – 1728) war Jurist und Philosoph, einst tätig in Leipzig und Halle und bekannt für seine humanistischen Verbesserungen der Justiz, besonders die Abschaffung von Hexenprozessen und Folter. Thomasius war ein vernünftiger Mensch, der alles auf die Vernunft zurückführte und viel darüber schrieb. In seiner Einleitung zur Sittenlehre von 1692 findet sich auch ein Abschnitt über die ‘Vernünftige Liebe gegen uns selbst”, die ich hier zusammengefasst wiedergeben möchte, in der Hoffnung, es hier etwas verständlicher darzustellen, da Thomasius veraltete Sprache mitunter schwer zu verstehen ist. Da einiges von dem, was Thomasius sagte, für uns heutzutage wenig aufregend neu ist, kürze ich betreffende Stellen ein wenig.

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