Gesetz des Lebens

November 2, 2011

Wir helfen dir beim Leben,
heben dich hoch, halten dich
an den Fäden zum spielen
des Lebens, das wir wollen
für dich zu sein unter uns
auch wenn du das gar nicht willst,
denn leben musst du, oh ja,
egal wie qualvoll, sinnlos,
wie leer und auch unnütz
dein Dasein schon lange ist
und du ohne Zweck für uns bist
und ohne auch für dich selbst
denn Leben heißt das Gesetz
zu dem wir dich stets zwingen,
willst du es oder auch nicht,
in der Hölle auf Erden
musst du es noch aushalten;
das ist unsre Menschlichkeit,
zu halten dich weiter hier
und sei’s als leere Hülle

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Neue Publikation: Anna Schulz in „Fernweh“

September 16, 2010

Die Geschichte Anna Schulz erschien nun in Band II der Bücher „Fernweh“ des Wendepunkt Verlages.

Hier kann man die Originalgeschichte lesen.

Hier kann man das Buch bestellen.


Anna Schulz

August 23, 2009

Wieder einmal sich für einen Auftrag vorbereitend, eilte Anna durch ihr Haus, auf der Suche nach ihren Sachen. Sie sollte dies einmal weit reisen, fern ihrer Heimat und noch ferner ihres neuen Wohnortes. Die Zeitung schickte sie weit ins östliche Asien, der Zeitpunkt ihres Abfluges war nah und sie schon viel zu spät dran. Der Taxifahrer stand bereits ungeduldig vor der Tür und sie hatte ihre Kamera immer noch nicht gefunden.
Minuten später war die Kamera zwar da aber natürlich fehlte ein passender Film. Sie beschloss, einen auf dem Weg zum Flughafen zu besorgen. Es war bereits 21:20 Uhr und der Flug war für 21:45 Uhr angesetzt, als sie ins Taxi stieg. Aber ihr wurde erst unterwegs klar, dass die Geschäfte schon längst geschlossen hatten. Also verschob sie den Kauf auf ihren Ankunftsort.
Um 21:40 waren sie da, Anna hatte nur noch wenig Zeit. Sie schleuderte dem Fahrer das Geld entgegen, nicht groß nachzählend, und hastete los. Glücklicherweise kannte sie sich hier auf dem Flughafen bereits gut aus, sonst hätte sie das Flugzeug nie gefunden. Vermutlich wollten die Fluggesellschaften durch das versteckte Hinstellen ihrer Maschinen verhindern, dass es in ihnen zu voll wird, dachte Anna und grübelte im Laufen bereits über einem diesem Thema gewidmetem Artikel nach.
Um 21:44 schließlich war sie fast da, als man sie aufhielt. Die Kontrollen über sich ergehen lassend kam sie erst eine Stunde später wieder raus. Flug verpasst! Befürchtete sie schon aber scheinbar hatte ihre Maschine nur sehnsüchtig auf sie gewartet, der Flug war um eine Stunde aufgrund technischer Störungen verlegt worden.
Sie kam also doch noch hinein, fand einen Sitzplatz in der 2. Klasse – mehr zu zahlen waren ihre Auftraggeber nicht bereit – und die Maschine hob letztendlich sogar ab. Der weitere Flug verlief recht ereignislos, wenn es auch bei der Zwischenlandung in Frankfurt a.M. fast zu einer Katastrophe kam, als der Pilot völlig betrunken vor den Konsolen einschlief und der Co-Pilot sich mit einer Stewardess im hinteren Teil des Flugzeuges vergnügte.
Gerade noch gerettet wurden die Passagiere durch einen besonnenen Mitreisenden welcher schon mal geflogen war und alle vor dem Tode rettete als er das Steuer übernahm und das Flugzeug landete.
Die beiden Flugführer verloren ihren Job noch am selben Tage und wurden sogar ins Gefängnis gesteckt, der Pilot-in-der-Not bekam eine Belohnung und wurde Held des Tages, die deutsche Presse berichtete den ganzen Tag von nichts anderem mehr…. Nur Anna merkte nichts davon, sie verschlief sämtliche Ereignisse. Zwei neue Flugführer kamen und so konnte die Reise fortgesetzt werden.
Nach ewiger Reisezeit, wie es den meisten vorkam, um 8:33 Uhr, mit fast zwei Stunden Verspätung, setzte das Flugzeug in Singapur auf und Anna stieg aus. Ihre Sorge galt nun einen Film zu ergattern und dann ihr Hotel zu erreichen. Am Nachmittag bereits sollte sie sich doch mit einem Journalistenteam aus der Stadt treffen und dann Fotos von der Stadt machen, für ihren Bericht.
Später, in einem Laden für technische Geräte, wo sie einen passenden Film fand und kaufte, sah sie die örtlichen Nachrichten im Fernsehen laufen. Vor kurzem erst war ein Flugzeug abgestürzt auf dem Weg von Singapur nach New York, laut dem Nachrichtensprecher war die Katastrophe wohl ausgelöst wurden durch einen technischen Defekt im Autopiloten. Die Piloten konnten nichts mehr tun, als auch noch die Triebwerke aussetzten.
„Sieht ja fast aus wie das mit dem ich hergekommen bin“, dachte Anna beim Anblick des Wracks, welches im Indischen Ozean nun trieb.
Sie zuckte mit den Schultern, lächelte dem netten Verkäufer zu und verließ das Geschäft. Draußen kramte sie einen Kaugummi aus der Tasche, hatte sie doch erst kürzlich das Rauchen aufgegeben, und steckte ihn sich in den Mund. Dummerweise achtete sie nicht darauf, welche örtlichen Gesetze es gab, denn schon Kaugummibesitz war verboten im sauberen Singapur, noch dummerweise stand an der anderen Straßenseite eine Polizeistreife.
Und so landete sie denn in deren Gewahrsam. Den Termin mit ihren Kollegen verpasste sie, dafür aber konnte sie einen Bericht anfangen über die Sauberkeit eines Gefängnisses in Singapur und deren Regeln und Vorschriften, denn mit denen konnte sie sich eine Zeitlang intensiv beschäftigen. Zwar stand auf Kaugummibesitz nur eine Geldstrafe, jedoch hatte man ihr dies unterwegs heimlich abgenommen…


Die Begriffe Schuld, Strafe und schlechtes Gewissen bei Nietzsche und wie das Vergessen einem darüber hinweg hilft.

November 4, 2008

Der folgende Artikel zeigt einige Begriffe bei Nietzsche auf, vor allem im Rahmen des Vergessens als gesundem Vorgang.


Zitate des Tages: Die Anfänge des Sozialismus

September 25, 2008

Diesmal etwas längere Zitate, die gleichzeitig etwas älter sind, nämlich fast 500 Jahre, doch immer noch höchst aktuell.

Der Staat Utopien, „wo es kein Privateigentum gibt, [dort] kümmert man sich ernstlich nur um das Interesse der Allgemeinheit.“

In „Utopien, wo alles allen gehört, ist jeder ohne Zweifel fest davon überzeugt, daß niemand etwas für seinen Privatbedarf vermissen wird, sofern nur dafür gesorgt wird, daß die staatlichen Speicher gefüllt sind. Denn hier werden die Güter reichlich verteilt, und es gibt keine Arme und keine Bettler, und obgleich niemand etwas besitzt, sind doch alle reich.“

„Oder ist das etwa Gerechtigkeit, wenn jeder beliebige Edelmann oder Goldschmied oder Wucherer […], die entweder überhaupt nichts tun, oder deren Tätigkeit […] nicht dringend notwendig ist, ein prächtiges […] Leben führen darf auf Grund eines Verdienstes, den ihn sein Nichtstun oder seine überflüssige Tätigkeit einbringt, während zu gleicher Zeit der Tagelöhner, der Fuhrmann, der Schmied und der Bauer mit seiner harten und ununterbrochenen Arbeit, wie sie kaum ein Zugtier aushalten würde, die aber so unentbehrlich ist, daß ohne sie kein Gemeinwesen auch nicht ein Jahr bloß auskommen könnte, […] ein so elendes Leben führt, daß einem die Lage des Zugochsen weit besser vorkommen könnte, weil sie nicht so dauernd arbeiten müssen, weil ihre Nahrung nicht viel schlechter ist und ihnen sogar besser schmeckt und weil sie bei alledem wegen der Zukunft keine Angst zu haben brauchen.“

Ist das nicht eine ungerechte […] Gesellschaft, die [den] Leuten dieser Art, die weiter nichts als […] Schmarotzer sind […], in so verschwenderischer Weise ihre Gunst bezeugt, die dagegen für die Bauern, Köhler, Tagelöhner, Fuhrleute und Schmiede, ohne die überhaupt kein Staat bestehen könnte, in keinerlei Weise sorgt?“

„Was soll man gar noch dazu sagen, daß die Reichen Tag für Tag von allem täglichen Verdienst der Armen nicht nur durch privaten Betrug, sondern sogar auf Grund staatlicher Gesetze etwas abzwacken?“

„Wer weiß nämlich nicht, daß Betrug, Diebstahl, […] mit der Beseitigung des Geldes absterben müssen und daß außerdem Furcht, Unruhe, Sorge, Anstrengungen […] wie das Geld verschwinden werden?“

– Thomas Morus: Utopia (1516)


Rousseaus Contrat social in Kurzform

September 9, 2008

Nach Hobbes Leviathan von 1651 hier nun auch Rousseaus Contrat social (Gesellschaftsvertrag) von 1762 in Kurzform. Erneut 12 Seiten statt im Original 100, wollen diese Seiten die Quintessenz des Buches einfangen und für alle verständlich erklären.

Buch 1: Kritik, Naturzustand, Gesellschaftsvertrag, Gesellschaftszustand, Souverän

Buch 2: Die Legislative, die Souveränität. Der Allgemeinwille, Recht, Gesetz, Gesetzgeber, Volk

Buch 3: Die Exekutive, die Regierung. Regierungsformen (Monarchie, Aristokratie, Demokratie), Missbrauch, Staatentod, Abgeordnete, Mittel gegen Usurpation

Buch 4: Abstimmungen, Wahlen, Diktatoren, Zensur, Religion


Hobbes‘ Leviathan in Kurzform

September 8, 2008

Hier ein neuer Artikel. Er fasst die ersten beiden Bücher von Thomas Hobbes‘ Leviathan (1651) über Mensch und Staat zusammen. 12 Seiten statt 300 mit dem Anspruch, alles (wichtige) zu erklären, ohne dabei zu Schwafeln, wie Hobbes es manchmal tat.

Mensch: Sinne, Vorstellungskraft, Gedanken, Rede, Vernunft, Leidenschaften, Verstand, Wissenschaft, Macht, Würde, Sitten, Religion, Naturzustand, Naturrecht, Naturgesetze und Personen.

Staat: Gründung, Gesellschaftsvertrag, Staatsarten, Regierungsarten, Bürgerpflichten, bürgerliche Freiheit, Vereinigungen, öffentliche Diener, Fruchtbarkeit, Ratgeber, bürgerliche Gesetze, Verbrechen, Strafen, das Ende des Staates, Aufgaben des Souveräns und Gott.