Nach Verabschiedungen sieht man sich nicht wieder; bei bloßen Unterbrechungen kann man später fortsetzen.
Aphorismus 66: Der moderne Sex
Mai 30, 2014Der moderne Sex besteht in flüchtigen doch verschwitzten Kontakten und Berührungen in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln.
Danach ist man für eine Weile von sexueller Lust befreit.
Aphorismus 84: Fehler
Dezember 23, 2013Warum begehen wir manchmal immer wieder dieselben Fehler?
Aus Fehlern lernt man, sagt man.
In der Fahrschule aus Versehen die rote Ampel überfahren? – Es passiert nicht so schnell wieder.
Als Antwort dem Lehrer etwas falsches gesagt, vor der ganzen Klasse blamiert wurden? – Es passiert sicher nicht noch einmal.
Wenn man diesen Knopf drückt, geht was kaputt? – Okay, dann lassen wir das lieber.
Mit diesem Futter verenden die Fische? – Dann lieber anderes.
Doch warum begeht man dann manche Fehler immer und immer wieder?
Man weiß, dass der letzte Sex ohne Liebe schlecht war – und doch treibt einen derTrieb, sich wieder zu befriedigen – und es ist enttäuschend.
Man weiß, dass halbe Hähnchen schrecklich schmecken und teilweisewiderlich sind – und doch probiert man es noch einmal.
Man weiß, dass man Probleme nicht löst in dem man vor ihnen wegläuft – und warum ist man dann nun am anderen Ende der Stadt?
Man weiß, dass der Club langweilig war – doch vielleicht, ja vielleicht wird es ja diesmal besser?
Man weiß, dass diese Art von Menschen nur Probleme bereiten – doch warum lässt man sich dann immer wieder auf sie ein?
Man weiß, dass nichts gutes dabei herauskommt wenn man einfach wild irgendwelche Zutaten zum kochen mischt – Aber vielleicht schmeckt es ja diesmal.
Man weiß, dass es alles nur kaputt macht wenn man jetzt seine Gedanken äußert und so handelt wie man handeln würde – doch kann man sich dagegen wehren?
Man weiß, dass man von diesem Menschen nur wie ein Spielzeug behandeltwird, egal was er sagt? – Doch die Gefühle sind stärker.
Man weiß, dass man seine Hausarbeit schreiben sollte? – Doch schlafen, fernsehen und aufräumen sind verlockender.
Es scheint leichte und schwere Fehler zu geben.
Einige geboren aus Trieben, andere aus falscher Hoffnung, weitere aus Unwissen, manche aus Unaufmerksamkeit oder Fehlverhalten.
Die ersteren sind die schwereren.
Man hofft, dass es diesmal besser ist.
Man probiert es immer und immer wieder.
Denn manchmal lernt der Mensch nie.
Außer er lernt, dass es manchmal Selbstdisziplin braucht.
Dass man einfach auf seine Erfahrung hören muss, auch wenn es verlockend ist es noch einmal zu probieren.
Und ebenso auch manchmal auf die Erfahrung der Leute, die dies schon erlebt haben – aber das ist um so schwerer.
Doch wer aus diesen Fehlern lernt und die vermeidet – der hat meine Hochachtung.
Vielleicht ist es auch ein Fehler, darüber überhaupt nach zu denken. Vielleicht sollte man es einfach tun, was man gerade tun will.
Doch wer weiß schon. Vielleicht lernt man mit der Zeit alleine.
Aphorismus 85: Ignoranzia
Dezember 16, 2013Oberflächlichkeit. Jeder Mensch urteilt also das erste Mal nach oberflächlichen Gesichtspunkten?
Wieviele machen sich dann wohl auch die Mühe, diese Betrachtung zu überwinden?
Ja, es mag im Alltag und der Schnelle hilfreich sein – doch wer übt und empahisch genug ist wird doch schnell merken, dass ein Mensch anders ist.
Doch die moderne Welt mit ihrem Überfluss an ersetzbaren Menschen züchtet genau diese Art heran. Wie lange wird es wohl dauern bis zu inneren Unruhen? Oder kommt die absolute Abstumpfung als erstes?
Ich kann nicht dagegen angehn, diese Ignoranz, Intoleranz und Oberflächlichkeit zu verurteilen. Blickt hinter den Schein, geht weiter. Fort von den Klischées und Stereotypen. Und hört auch auf, eines zu sein!
Denn vor allem – haltet dabei nicht bei anderen ein, sondern geht auch zu euch selber.
Aphorismus 87: Trauer, Ursache und Effekte
Dezember 2, 2013Was ist es, das eine kleine harmlose Enttäuschung gleich zu großer Trauer, zu Traurigkeit werden lässt? Ist es
a) etwas unterbewusst vorhandenes, das will, dass man anders handelt, dass man den Willen zur Überwindung des Selbst hat, das nun dafür straft, dass man anders handelte,
b) das entstandene schlechte Gewissen, wofür diese Reaktion aber zu extrem ist, das darum unbewusst weitere Assoziationen, vielleicht an frühere Enttäuschungen aufwirft,
c) unterdrückte Ängste, die sich nun Bahn brechen oder
d) der Verlust, weil man die Enttäuschung doch nicht verursachen wollte?
Der Grund wird durch die Analyse leider nicht entdeckt. Doch der Akt der Analyse bringt Energie. Energie die beim Nachdenken genutzt wird. Energie, die sich gut anfühlt.
Die Traurigkeit, die Trauer, bringt Ernst, bringt das Nachdenken. Trauer als eine Art Reinigung der Seele, wie die Tränen den Körper reinigen. Der Schmerz wird fortgespült, er macht Platz für Neues. Neue Gedanken, neue Erinnerungen strömen herein. Auch neue Ängst, Existenzängste. Angst, die Furcht vor Bedrohungen der eigenen Existenz, die zu neuer Trauer führt. Trauer um das Verlorene, vor allem aber Trauer um das Nicht-Erreichte.
Trauer ist Ruhe.
Aphorismus 91: Die Erinnerung lässt sich ändern
November 15, 2013Erinnerung ist änderbar.
Die persönliche täuscht sich schon von Natur aus leicht, ergänzt oder verändert aus subjektiven Vorlieben heraus. Da wird aus einem Gespräch eine Beleidigung weil die selektive Erinnerung nur die provokante Bemerkung zu beginn hervorhebt. Ältere Erinnerungen werden vielleicht gar völlig fiktiv da einzelne Stellen vergessen, andere geändert und weitere hinzu gesponnen wurden.
Nun lässt sich diese subjektive Erinnerung aber natürlich nur durch den eigenen Willen, selektivem Vergessen oder gewaltsamen Eingriff in die Psyche durch eine andere Person ändern.
Erinnerung, für die es keine lebende Person mehr gibt, die sich aktiv daran erinnern kann oder bei der passive Erinnerungen ausgelöst werden könnten – das sind die Erinnerungen, die man ändern kann. Sie sind nur über ein Medium weitererinnerbar, und dieses Medium ist die Schwachstelle.
Jedes Medium, dass der Mensch bisher verwendete, war manipulierbar. Erzählungen, Gesänge, Geschriebene Wörter, sogar Fotos und Filme lassen sich ändern.
Epikur schrieb ganze Bände – alles was noch daran erinnert sind 3 Briefe und wenige Fragmente. Wer sagt uns, dass das wirklich er war?
Wer sagt uns, dass es die Zeit überhaupt wirklich gab?
Es lässt sich erschließen aus der Vermengung zahlreicher Einzelerinnerungen. Doch je später man geht, desto unzuverlässiger und bruchstückhafter werden diese.
Irgendwann ist jede Erinnerung vorbei, irgendwann ist jeder vergessen oder sein ideales Abbild, sein Idol, zu einer Legende und damit etwas anderem geworden. Letzteres ist wiederum ein Punkt für die veränderte Erinnerung.
Man kann sich jede Erinnerung schaffen, wenn man es will. Nur ist ist heute für den Einzelnen schwieriger als früher. Kollektive und Regierungen haben die Macht.
Aphorismus 67: Literaturberuf
November 11, 2013Wenn Literatur zum Beruf erstarrt, ist sie keine Kunst mehr.
Aphorismus 86: Selbsttäuschung der Liebe
November 9, 2013Du lernst ihn kennen.
Du glaubst in ihm das zu sehen was du dir wünscht.
Du verliebst dich in ihn.
Du gibst dich selber auf um bei ihm zu sein.
Doch würdest du ihn wirklich lieben, würdest du ihn lieben wie er ist.
Gäbe es soviel Streit um Ansichten, darüber, ob man den anderen nun mag, über zahllose Nichtigkeiten, wenn er der richtige wäre?
Zwinge ihn nicht, dass zu sein was du haben willst.
Lerne ihn kennen und dann wirklich lieben.
Und vielleicht tut er es auch.
Aphorismus 62: Größe
Oktober 29, 2013Oftmals ist es der kleinste Spatz, der mit dem größten Brot zu kämpfen hat.
Aus der Suchstatistik. Ein neuer Kommentar.
Januar 7, 2012Die seltsamsten Suchbegriffe und Anfragen des letzten Jahres, die man unter den normalen finden kann.
„warum fiel das sumärische reich“
Noch harmlos, aber es war wohl das sumerische gemeint.
„kaltric soziale theorien“
Eigentlich habe ich doch noch gar keine aufgestellt. ;)
„herkunft der sumerer“
Das wüssten wir alle gerne.
„pulsadern aufschneiden anleitung“
Immer noch eine beliebte Möglichkeit herzufinden.
„frankozismen“
Habe ich davon hier welche? :)
„nietzsche strafe“
Nietzsche bestrafen oder wird eine Strafe im Sinne Nietzsches gesucht?
„in einer finstren dunklen nacht habe ich ihn umgebracht“
Muss man dazu was sagen? ;)
„sie verlor das gleichgewicht und fiel nach hinten in meine arme.“
Interessant zu erfahren.
„der kleinen philosophie reichte es wieder einmal – aber jetzt endgültig.“
:D
„andré schuchardt“
Tut mir leid, sie sind hier falsch; versuchen sie es bei jemand anderem.
„somerischegeschichte“
Und damit findet man her?
„ficken gedicht“
_Das_ ist auch ein Klassiker unter den Suchanfragen. Und tut mir leid, habe ich immer noch nicht.
„lied/ die straßen sind voller blut mit abgetrennten neger hände“
Bitte?!
„bunter vogel mit lautem, warnenden schrei“
Ich bin mir sicher, das nicht zu wissen…
„milchmäuse am zürichsee“
… *sprachlos*
„anleitug zum selbstmord pulsader aufschneiden“
Nein, immer noch nicht.
„die entführung | darkranger ficken geschichte“
Was?!
„bernhardiner und frau am ficken“
Muss ich noch was sagen?
„leiden-sehn tut wohl, leiden-machen noch wohler … ohne grausamkeit kein fest …“
…
„was ist f0 der sprache?“
Interessante Frage…
„andre schuchardt“
Ja, bitte?
„wofür wurde der tempelturm in babylonien genutzt in kurzform“
Äh – für Kult und Gottesdienst?
„opernsängerin“ fetischperformance“
Nein, dazu habe ich nichts gesagt…
„wieso muss man sich selbst verachten, um ein übermensch zu werden?“
Hmmmmm….
„deutsche ostkolonien“
Ostkolonien?
„black flirt user ignorieren“
:D
„alle männer denken immer nur an leistung, haben aber ein körperteil das nicht funktioniert sobald sie angst um ihre leistung haben.“
…
„abenteurerin vor 150 jahren allein“
Wie bitte?
„rükken fikken“
Also so allmählich..
„anna schulz ficken“
…wird es seltsam…
„pulsadern aufschneiden richtig“
…und sich wiederholend…
„epikur suizid“
…und nicht zusammen passend…
„ad-sites der kreditvergabe zwischen den individuen“
Was?
„bernhardiner fickt frau lesen“
Und da ab dieser Stelle nur noch die Anfragen kämen, die einzigartig sind und nicht von mehreren Personen getätigt worden, werden wir hier für heute enden.