Zitate des Tages

September 4, 2010
Spock zu Leila, nachdem sie seiner Frage nach dem Geheimnis der Kolonie ausgewichen ist
Spock: „Die Kunst der Frauen auf Fragen nicht direkt zu antworten, habe ich nie verstanden.“
Kirk fordert Spock auf, Bericht zu erstatten
Spock: „Ich habe keinen Bock, Jim.“

– Star Trek

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Bericht

Juli 23, 2009

Folgend keine Wertungen, lediglich geschehene Tatsachen.

Am 22.7.2009 stellte ich einen einzeiligen Aphorismus bei keinverlag.de online, 24 Stunden wurde er mit folgender Begründung gelöscht:

Hallo kaltric,

Der von Dir auf www.keinVerlag.de veröffentlichte Text Nr. 245300 „Aphorismus 10: Selbsterkenntnis 2“ wurde soeben durch den Webmaster gesperrt.
Folgender Grund für die Sperrung wurde angegeben:
kein eigener Text (Nutzungsbedingungen beachten!).


Zu dieser Maßnahme ist der Webmaster in Übereinstimmung mit den von Dir bei Deiner Anmeldung akzeptierten Nutzungsbedingungen berechtigt.
Sperrung bedeutet: Dieser Text wird in keiner Liste mehr aufgeführt und ist für niemanden (außer Dir selbst und dem Webmaster) mehr lesbar.
Zur Aufhebung dieser Sperrung ist die Beseitigung des oben genannten Sperrungsgrundes notwendig; alle nötigen Änderungen kannst Du in Deinem Mitgliederbereich auf www.keinVerlag.de vornehmen.

Der Wortlaut des Aphorismus lautete:
„Erkenne dich selbst, bevor du versuchst andere zu erkennen!“

Offenbar stimmt das zufälligerweise mit einem Teilsatz dieses Artikels überein, den ich dann per Google fand.

Eine Warnung erfolgte nicht.

Als Antwort auf meine Beschwerde kam folgendes

Tja, das ist halt das Risiko bei so kurzen Texten – aber unsere Nutzungsbedingungen sind eindeutig. Es muss sich um Texte handeln, an denen Du selbst das Urheberrecht besitzt – und das ist bei Texten, die jemand anders schon eher geschrieben hat, nun mal nicht der Fall.
Im Übrigen wäre es vielleicht gerade wegen dieses Risikos (das Dir ja offenbar  durchaus bewusst ist) sinnvoll, vor der Veröffentlichung eine kurze Google-Suche durchzuführen, um zu schauen, ob vielleicht tatsächlich jemand schon auf den gleichen Gedanken gekommen ist.
Eine „offene Anschuldigung des Plagiats“ hat es nicht gegeben; Texte, die wir als Plagiate einstufen, werden nicht gesperrt, sondern als Plagiat markiert. Dafür fehlt „deinem“ Text aber die notwendige Schöpfungshöhe. „Anschuldigung der Willkür“ ist Schwachsinn; was soll das bedeuten? „Fehlende Benachrichtigung“? Meines Wissens hast Du genau eine solche bekommen – auf die hast Du ja reagiert.

Falls Du „Rufschädigung und Verleumdung“ geltend machen willst, empfehle ich Dir eine Anzeige zu erstatten – oder die Klappe zu halten und mal wieder auf den Teppich zu kommen.

Fakt ist, der andere war eher da als Du – somit fehlt Dir für diesen Text das Urheberrecht, folgerichtig wird er gesperrt. Ob Du davon wusstest oder nicht, ist irrelevant; es ist auch nicht meine Aufgabe, das herauszufinden, sondern nur, dem Einhalt zu gebieten.

Es werden jetzt – auch das ist so üblich – alle Deine bei uns veröffentlichten Texte auf Urheberrechtsverletzungen hin untersucht. Solltest Du also noch mehr Gedanken gehabt haben, die andere auch schon hatten…

Ich habe den Text umformuliert erneut eingestellt. Eine Google-Suche erbrachte keine Ergebnisse.


Das geheimnisvolle Verschwinden des Herrn Ghambaris

April 3, 2009

Vor etwa vier Wochen verschwand Herr Ghambaris, welcher stets bekannt war als ein Mann unglaublichen Wissens und großer Befähigung. Wenn es um Pflanzen ging, so war er die beste Anlaufstelle um Bekanntes und Unbekanntes über sie zu hören. Jeder Mann auf der Straße ist sich nun aber einig, dass seine Versuche mit den Pflanzen ihn in etwas Schlimmes hineingerissen hätten. Die wenigen, die ihn wirklich kannten, wissen aber, dass er stets oberste Vorsicht hatte walten lassen. Ich war sein Freund, doch hatte zugleich die Untersuchungen sein Verschwinden betreffend zu leiten. Seitdem weiß ich, dass entweder beide Lager im Recht waren oder mein Freund letztlich den Verstand verloren hatte. Darüber mag ich jedoch nicht urteilen. Ich kann die Beweise, die sich mir boten nicht annehmen, sondern nur hoffen, dass sie seiner Einbildung entsprangen. Hiermit nun möchte ich sie entscheiden lassen, indem ich die wichtigsten Abschnitte seines Tagebuchs veröffentliche, welches ich in einem geheimen Versteck fand.

Das Tagebuch des Herrn Ghambaris

4. 4.: Der Blumenhändler vom Marktplatz, bei welchem ich stets meine Versuchspflanzen beziehe – ein Freund der Schlange Pitra, aber trotzdem ein fähiger Mann – erzählte mir heute, er habe auf einer Hochebene in den nahen Bergen eine besonders schöne Pflanze entdeckt, konnte sie jedoch aufgrund ihrer Dornen nicht allein von dort entfernen. Ich bedankte mich bei ihm für diese Nachricht und entschloss mich, der Sache nachzugehen. Ihm versprach ich eine Belohnung, sollte er dort wirklich auf etwas gestoßen sein. Leider hatte er sonst nichts im Angebot, das mich begeistern konnte, dabei brauche ich endlich neues. Die Versuche, die Blütezeit der Hasenblumen zu verlängern, war aber trotzdem bisher ein voller Erfolg. Ich verbrachte den Rest des Tages mit ihnen.

5. 4.: Matiff kam heute zu mir. Pitra habe ihm gekündigt, sprach er und fragte im Atemzug, ob ich ihn nicht anstellen könnte. Er kam mir aber wirklich wie gerufen. Schon seit gestern überlege ich, mit wem ich den Aufstieg in die Berge angehen könne. Ich war schon kurz davor mir einen beliebigen Kerl aus einer Kneipe anzuheuern, doch wer weiß, ob ich da lebend aus den Bergen zurückgekehrt wäre. Matiff dagegen kenne ich immerhin schon gut ein Jahr; seit der Zeit, da er in Pitras Laden anfing zu arbeiten. Sie wird mich zwar umbringen wollen, sollte sie erfahren, dass er nun bei mir ist, doch wen kümmert das. Mit Pitra habe ich schon lange eine Rechnung offen, dies ist nun eine gute Gelegenheit zur Rache. Matiff habe ich sofort zugesagt und auch eingeweiht. Morgen gehen wir zusammen los um die benötigte Ausrüstung zu besorgen. Ich hoffe gleich am Tag danach abreisen zu können.

10. 4.: Bisher verlief alles wie nach Plan. Ach, von wegen, nicht nur wie, es verlief tatsächlich nach Plan. Wir haben uns alles besorgt, was wir für zwei Wochen Reise in den Bergen brauchen. In ein oder zwei Tagen schon dürften wir die beschriebene Hochebene erreichen. Mit uns nahmen wir einen ortskundigen Führer und ein Lastgespann, denn die Pflanze sollte bei Menschengröße anders schwer in die Stadt zu bekommen sein. Ich vermisse zwar meine kleinen Lieblinge, doch Ende nächster Woche sollte ich wieder bei ihnen sein. Die Haushälterin wird sich in der Zeit sicherlich gut um sie kümmern. Ach, die Berge hier sind wahrhaft schön. Oft erreichen wir Stellen, an denen wir bis in die Stadt zurücksehen können. Über uns scheint die Sonne, unter uns schlängelt sich der Fluss dahin. Und überall diese Blumen! Ich muss mich immer wieder zusammenreißen, nicht ständig stehenzubleiben um sie zu bewundern. Die Blumen dieser Berge haben eine wilde Schönheit, doch eines Tages werde ich die dichten Wälder des Nordens besuchen um wahrhaft seltene Blüten zu finden.

12. 4.: Wir haben es schon fast geschafft! Die Hochebene ist erreicht. Nur fünf Tage haben wir benötigt. Heute morgen kamen wir hier an, nach endlos scheinenden Wegen die Hänge hinauf. Dafür wurden wir auch mehr als belohnt: Die Ebene ist gut mehrere Wegstunden breit im Durchmesser, eine große Wiese mit Hügeln und Quellbächen, der Traum meiner Träume. Allüberall um uns herum nur Blumen in allen denkbaren Farben, sonst jedoch nichts: Grasfelder besprenkelt mit farbigen Schönheiten. Doch wir waren für die Größte aller Schönheiten gekommen, und am späten Nachmittag war es, da erspähten wir sie, wie sie sich in einer Ecke dieses Gartens versteckte. Ihr Körper scheint nicht auffällig ungewöhnlich zu sein: raue knorrige Ranken, mit zahlreichen kleinen spitzen Dornen bedeckt. Doch oh, all ihre Köpfe, all ihre Augen! Sie steht wunderbar in der Blüte; ihre Kelche sind groß, ihre Blätter vielfarbig, ihre Blüten verströmen den erquicklichsten Duft. Ich werde sie Gunaila nennen, nach meiner verstorbenen Frau. Nur eines an ihr wundert mich, auf das mich Matiff aufmerksam machen musste: Ihre Ranken bilden in wundersamer Weise die Form eine Menschen nach. Morgen früh werden wir versuchen behutsam ihre Wurzeln auszugraben, sie auf den Wagen zu laden und in die Stadt zu bringen. Ich muss sie schleunigst gründlich untersuchen.

20. 4.: Endlich sind wir wieder zurück in meiner Werkstatt. Oh, wie ich meine Lieblinge vermisst habe! Besonders um die Hasenblumen hatte ich mir Sorgen gemacht. Doch offensichtlich ohne Grund, denn es war sich gut um sie gekümmert worden. Und meine neue Schönheit hat die Fahrt gut überstanden. Jetzt erst, hier in meiner Werkstatt, werde ich sie gut behandeln, umsorgen und untersuchen können. Ach, ich freue mich darauf! Matiff allein half mir, sie hereinzubringen. Niemand anders darf sie sehen oder berühren, denn sie ist mein. Matiff wird weiter für mich arbeiten, auch wenn ich nicht so recht weiß, was mit ihm anzustellen ist. Vorerst kann er Botengänge übernehmen und sollte er sich als tauglich herausstellen, darf er vielleicht irgendwann auch hier drinnen helfen. Doch nun zu meinem süßen Schatz. Ich eile, ich komme!

24. 4.: Ich habe meinen Liebling, meine Gunaila, lange und gründlich untersucht. Sie gleicht keiner Pflanze, die ich je gesehen oder von der ich je gelesen hätte. Doch wie denn auch, ist sie nicht schöner als alle anderen zusammen und deshalb die schnöde Welt ihr nicht wert? Oh, ich könnte sie umarmen, sie liebkosen. Matiff sagt, sie versprühe einen starken Duft der willenlos mache, doch kann dies nicht sein. Warum ist er so eifersüchtig? Allein ihre Schönheit ist es, die mich bezaubert. Mir muss es unbedingt gelingen herauszufinden, was Gunaila ist, woher sie kommt und wie ich sie vervielfältigen kann – und sie aus der Reichweite dieses neidischen Narrs halten.

26. 4.: Oh ich Tor! Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und habe Gunaila heute umarmt. Meine schöne zarte Gunaila, ich wollte dich bloß küssen. Leider hatte ich deine Dornen vergessen. Die Einstiche an meinen Händen und Armen schmerzen, teilweise jucken sie. Das Schreiben fällt manchmal schwer. Ach, hätte ich es doch bloß nicht getan. Welch Schmerz die Liebe doch bringen kann. Glücklicherweise war Matiff im Haus und kümmerte sich im Nebenraum um die Hasenblumen, die von einer seltsamen Krankheit befallen zu sein scheinen. Schließlich durfte er sich auch um meine Wunden kümmern.

27. 4.: Pitra war heute da. Kann sie mich denn nicht endlich in Ruhe lassen? Was will sie nur stets von mir? Meine Pflanzen? Meine Ideen stehlen? Vermutlich ist sie neidisch, da ich Erfolg habe, wo sie stets versagte, und weil ich diese kostbaren Schönheiten nicht nur einfach wie sie es tut verkaufe. Sie sagte, sie wollte sich erkundigen ob ich neue Blumen für sie zum Verkauf hätte und wunderte sich über meine Verbände. Ich habe sie nicht in meine Werkstatt gelassen oder ihre Fragen beantwortet. Niemals wird sie dort hineinkommen, oh nein. Doch dann sah sie Matiff. Ich hätte erwartet, dass sie sauer ist, dass sie sich beschweren würde. Aber alles, was von ihr kam, war ein höhnisches Lachen begleitet von einem „Alter Narr!“. Ich muss mich doch sehr über sie wundern. Als sie ging sagte sie mir noch: „Du bist verloren!“. Eine Drohung?

1. 5.: Ach, meine Arme jucken immer mehr. Heute entfernte ich trotz heftigem Widerspruchs von Matiff meine Verbände. Ich war sehr erschrocken bei dem Anblick, der sich mir bot. Was ist es, das mich da gepackt hat? Warum haben sich die Wunden schon geschlossen, dort wo neue Haut sein müsste, erkenne ich nur knorriges Geflecht? Vermutlich sehe ich nicht mehr recht, habe zuviel Zeit damit verbracht meine Gunaila zu betrachten. Es scheint ihr nicht gut zu gehen, von Tag zu Tag wird sie schwächer. Ihre Blüten haben sich geschlossen, ihre Borke verliert ihren Glanz. Ich weiß nicht, was ich tun soll, sie spricht auf keines der üblichen Mittel an. Ich will sie nicht verlieren.

3. 5.: Ich mache mir immer mehr Sorgen, sowohl um mich als auch um Gunaila. Meine Begeisterung für sie scheint mit dem Nachlassen ihrer Schönheit abzuflauen. Immerhin etwas Gutes, denn so klärt sich mein Blick wieder. Doch nein, so einfach wie dies klingt ist es nicht. Ich sehe langsam klarer; sie muss irgendwie Macht über mich gehabt haben. Vermutlich hatte Matiff Recht gehabt, vermutlich hat sie mich wirklich in ihren Bann gezogen und ich bemerkte dies nicht einmal. Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich befürchte, ich bekomme meine gerechte Strafe dafür bereits, ich sehe schwarz für meine Zukunft. Das Geflecht an meinen Armen hat sich ausgebreitet; langsam erinnert es mich an die Borke von Gunaila, die nun so verkümmert aussieht. Mein Ziel, sie zu retten, ist nun vergessen, zunächst sollte ich mich retten. Es muss doch einen Grund für all dies geben.

5. 5.: Es scheint wirklich hoffnungslos, mir will einfach kein Weg einfallen. Ich arbeite die ganze Zeit, schlafe nur noch, sobald mich die Erschöpfung niederzieht. Was mag es nur sein, was könnte mir helfen? Oh, lasst mich doch bloß einen bösen Traum haben. Doch in den Träumen meines Traumes werde ich noch schlimmer verfolgt. Warum erscheinen mir immer wieder endlose Wasser in düsteren Höhlen, überseht von tausenden verwelkten Blütenblättern? Ach, es ist so grausam. Gunaila scheint jegliches Leben zu verlassen, doch was kümmert mich dies jetzt noch? Gestern musste ich Matiff wegschicken, da ich es nicht mehr verbergen kann. Irgendwann müsste er das Geflecht sehen, welches nun schon meine Arme, meinen Oberkörper und Teile des Gesichts bedeckt. Vielleicht sollte ich mich an Pitra wenden. Wobei – könnte es sein, dass es nicht Gunaila war, dass Pitra mir dies angetan hat? Hat sie Matiff geschickt gehabt, mir ein Gift einzuflösen? Oder sollte Matiff mich zu Gunaila führen, welche sich meiner bemächtigen sollte, damit Pitra allein den Blumenhandel der Stadt beherrsche? Ich habe das Gefühl, mein Verstand verlässt mich. Ich stelle schon wilde Anschuldigungen in den Raum, ohne jeglichen Beweise. Doch erlöst mich dies trotzdem nicht. Nein, ich will nicht wie Gunaila werden!

6. 5.: Ich kann kaum noch klar denken. Die Träume von Wasser werden stärker, nun beschienen von der Sonne. Was bedeuten sie? Die Verwandlung scheint voranzugehen. Das Geflecht hat sich verhärtet und ist mittlerweile überall. Schrecklicher jedoch sind die Dornen, die an einigen Stellen zu wachsen begannen. Sie zerrissen mir teilweise die Kleidung. Immer wieder streiche ich über sie oder berühre mit meinen Händen mein Gesicht ohne an die Dornen gedacht zu haben. Das Schreiben fällt schwer, ich kann die Feder kaum mehr halten. Sollte es mir nicht gelingen, bald eine Lösung zu finden, bin ich verloren. Pitra kam heute zur Werkstatt, doch habe ich nicht geöffnet. Kam sie, das Gelingen ihres Planes zu überprüfen? Ich bin mir sicher, sie steckt mit diesem Blumenhändler vom Marktplatz unter einer Decke. Oh grausame Welt! Hätte ich Gunaila doch niemals gefunden! Ihr Schicksal scheint besser als das meine, sie ist bereits völlig eingetrocknet. Wer sie wohl früher war? Ich muss etwas unternehmen, nie wieder darf jemand eine solche Pflanze finden!

10. 5.: Alles ist vergebens. Kann kaum schreiben. Gliedmaßen versteiften sich. Hab die Überreste von Gunaila verbrannt. Keine Hoffnung mehr. Werd auch mich verbrennen. Bleiben wäre gefährlich. Niemand darf angesteckt werden. Niemand.

An dieser Stelle bricht das Tagebuch des Herrn Ghambaris ab. Ich fand es nahe des Verbrennungsofens, versteckt hinter halbverbrannten Zweigen. Daneben, gefährlich nahe am Ofen, stand eine wunderbare Pflanze, geformt wie ein Mensch. Ich ließ sie zu mir bringen, um sie zu bewachen. Solch eine edle Pflanze darf nicht in gewöhnliche Hände geraten.

Ich vernahm auch Pitra und Matiff, die erzählten, seltsame Änderungen den Geist des Ghambaris betreffend bemerkt zu haben. Die letzten Einträge in seinem Tagebuch wirken auch tatsächlich einfach nur wirr. Niemand wird sie glauben; auch ich glaube sie nicht. Pitra und Matiff sind ehrbare Bürger unserer Stadt und so eine schöne Pflanze, wie ich sie im Hause des Ghambaris fand, kann nicht dermaßen gefährlich sein. Trotzdem überlasse ich ihnen nun die Entscheidung, denn der Fall Ghambaris ist abgeschlossen; er wurde für tot erklärt. Und ich werde nun zurückgehen zu dieser wunderschönen Pflanze, sie bewundern und zeichnen, um sie mit allen teilen zu können.

ENDE

Kommentar des Herausgebers

Dieser Bericht erschien vor etwa vierhundert Jahren in einer Zeitschrift in Patol, der Hauptstadt von Tandereis. Der Autor nannte sich einen Wachmann aus einer Kleinstadt nah der Sonnenzinnen. Warum der Bericht aber nicht den Tatsachen entsprechen kann, lässt sich leicht erschließen: Es scheint nie eine derartige Kleinstadt gegeben zu haben; jedenfalls findet sich keine Spur davon, auch wenn es Gerüchte gibt, dass es einst nah der Berge eine gab, die für ihre Blumen bekannt war.

Tonn Onasi, Jagâharis des Hauses des Buches von Raygadun

Raygadun, Aleca, 16.03.3995


WehGehTee 2008 – Ein kurzer Bericht

Mai 14, 2008

Nun war ja wieder Pfingsten und das WGT, das alljährliche Wave-Gotik-Treffen, ist gelaufen.

Ich werd mich hier mal nicht mit allgemeinen Erklärungen zum WGT oder ähnlichem aufhalten, sondern nur mal kurz subjektive Eindrücke und Erlebnisse von mir geben.

Donnerstag, 8.5.2008:

Die ersten Anreisenden erreichten die Stadt. Abends gab es Eröffnungsparties. Gegen 21.30 (samt Schlange bis 22.30) holten Vivien und ich unsere Bändchen ab. Wir lernten in der Schlange Robert (aus Leipzig) und Tanja (aus Merseburg) kennen und gingen mit ihnen dann in die MB, wo später auch Theresa, Claudi und Stefan auftauchten. Blieben dort bis 2 oder so, danach heim. Unterwegs noch +fa+ kennengelernt, der die restlichen Tage mich aber nicht zu erkennen schien.

Freitag, 9.5.2008:

Irgendwann früh nachmittags los. Erstmal zum Bahnhof, einkaufen. Dort zufällig Robert und Tanja wiedergetroffen. Vivien wollte in die agra einkaufen gehen, ich dagegen zu Konzerten. So teilten wir uns auf.

Ungefähr 17Uhr kam ich im Kohlrabizirkus an, wo gerade Kivimetsän Druidi, eine Gothmetal-Band mit weiblichem Gesang, spielten. Die interessierten mich aber nicht so sehr.

17.30 spielte das Diablo Swing Orchester, eine geniale Mischung aus Metal und Jazz, mit einer Opernsängerin sowie einem wirklich fantastischen 2. Sänger, dessen Fähigkeiten von Rock über Gegrunze bis zu Oper reichten. Während dem Konzert kamen auch Theresa, Claudi und Stefan an.

18.30 spielten Trail of Tears, weiterhin Metal mit Frauengesang, was ich aber nicht sehr aufregend fand und

19.30 Secrets of the Moon, eine bretternde Metalband, bei der ich wirklich fast eingeschlafen wär.

Danach entschlossen wir uns, woanders hinzugehen.

Ab dem Werk2 musste ich aber nochmal kurz Robert und Vivien heim begleiten, wir schafften es aber 0.00 zur agra zu kommen. Die beiden gingen erneut shoppen, ich dagegen rein.

Es spielte grad BlutEngel. Nun ja, ich konnte sie ignorieren.

1.00 kamen dann Paradise Lost. wegen unserem ungünstigen Standpunkt und meiner Müdigkeit konnte ich aber nicht beurteilen ob sie interessant waren.

Ich bin danach ziemlich müde heim, der Rest in die MB, wo es aber schlecht gewesen sein soll.

Samstag, 10.5.2008:

Gegen Mittag aufgestanden und Hannes gefragt was er machen würde. Er wolle zum eigentlich ja wöchentlich stattfindenen Schwerttraining zum LVZ-Platz. Ich entschloss mich auch hinzugehen.

14.30 war da aber kaum was los. Nur 2 Kämpferpärchen und kaum Schaulustige. Hätte was anderes erwartet.

Etwas gelangweilt gingen wir zur MB, hoch auf den Mittelaltermarkt.

Ab 16.00 guckten wir da Nachtwindheim und ihren Scherzen zu, tranken Wodka-Waldmeister und sahen Außerirdische.

Danach zu Hannes, unterwegs im Schillerpark noch Bands außerhalb des WGTs spielen gesehen.

Unterwegs haben wir uns nochmal Wodka gekauft, und dann bei Hannes getrunken, Musik gehört und er sowie seine beiden Besucherinnen haben sich umgezogen. Ines kam auch vorbei.

Gegen 21.00 waren sie endlich fertig und wir fuhren zur agra (Ines, die keine Karte hatte, ging heim). Dort spielten grad Hocico, auf die ich aber auch gut verzichten konnte. Theresa und Stefan waren aber schon vor Ort, später (während Covenant) kamen auch Claudi und Robert L.

Nach Hocico kam 22.15 Covenant, von der ich wegen der Stehlage aber wieder nur schlecht etwas mitbekam.

Während einer Toilettenpause trafen wir auch Robert und Tanja und nach dem Konzert kamen noch Tanja K., Sarah, Alex und andere, wegen Northern Lite.

1.30 spielten dann als Überraschungsgast endlich Northern Lite. Sie waren extra von einem anderen Festival zum WGT gekommen. Mir gings kreislauftechnisch nicht mehr gut, aber das Konzert war trotzdem sehr gut. Leider etwas kurz und sie spielten nur ein Lied als Zugabe. Außerdem keinen ihrer Klassiker, sondern fast nur neue Lieder.

Danach wieder sehr müde heim, derweil die anderen ins DF oder die MB gingen.

Sonntag, 11.5.2008:

Ich wollte mich mal mit alten Bekannten treffen, aber irgendwie wurde das nichts. Lediglich Winnie und Ludwig hatten noch Zeit. Da ich 15.00 an der MB war und mich dort langweilte, bin ich zu ihnen. Zusammen sind wir dann zurück. Zuerst zur MB, dann zur Sixtina, hauptsächlich aber zu BurgerKing.

Gegen 19.00 hab ich mich verabscheidet um zum Kohlrabizirkus zu fahren.

Dort spielte gerade Onetwo, eine ruhige Electroband, die ich nur als Hintergrundmusik mitbekam. Zufälligerweise traf ich nämlich auf der Toilette Cece und mit danach mit ihr zu ihrer Gruppe. Die Leute waren schon ziemlich betrunken.

20.30 und vor der Riesenschlange sind wir rein zu Welle:Erdball. Nun ja, die waren schonmal besser und hatten auch mehr Show, nur noch die Luftballons kamen zum Einsatz, für das Publikum zum spielen. Aber dafür hab ich noch Tanja K. getroffen.

Wir sind etwas verfrüht wieder raus, ich habe mich dann bald verabschiedet, um wieder reinzugehen. Nach Welle:E war die Halle fast leer.

21.30 haben S.P.O.C.K. gespielt. 6 Jahre standen sie auf keiner Bühne und man merkte ihnen extrem an, dass sie sich freuten wieder zu spielen. Stimmungsmäßig war dies mein Highlight des WGTs und gegen Ende das Konzertes war sogar die Halel wieder gefüllt und das Publikum sang mit.

22.30 kamen mesh. Leider bekam ich nur 3 Lieder mit, da ich danach die Meldung bekam, dass man sich in den Volkspalast aufmachte.

Ich bin rüber, wo aber bisher nur Claudi war. Bis wir ankamen, waren auch Hannes, Anne und Chris da.
Zur Fetishparty ließ man aber Claudi und Anne aufgrund ihres Outfits nicht rein. Theresa wollte es nun gar nicht mehr probieren. Chris und ich mussten uns halb ausziehen. Nur Hannes kam problemlos rein. Er war dann auch der Einzige, der sich an der Electromusik erfreute. Ich traf drinnen noch Arcana und Bea und wir gingen kurz rum, guckten uns auch die Darkrooms an. Aber ich fand es weniger aufregend und bin 3.30 Richtung Daheim. Leider zu fuß. Hatte deshalb dann auch keine Lust mehr auf MB oder so.

Montag, 12.5.2008:

Mittags meldete sich Ralf (jafa), welcher scheinbar doch auch beim WGT war. Ich ging aber erstmal 15.00 mit Ines zur MB. Da ihr das zu teuer war, sind wir zu fuß zur Parkbühne. Dort wurde gerade ein Picknick aufgebaut, zu dem wir uns gesellten. Vor der Parkbühne war es sehr angenehm, wir trafen auch kurz Nadine, Claudi kam hinzu. Später kamen auch Ralf, Robert L. und Bea an. Auch Manu und Wolfgang tanzten im Pilztrip eine Weile um uns herum. Gehört haben wir u.a. Metallspürhunde, The Arch, In Mitra Medusa Inri und Postcriptum, ohne sie aber zu sehen.

19.00 sind Claudi, Ralf und Ich zum Connewitz Kreuz, wo dann Claudi und ich ins Werk 2 sind. Der Fluch und Rezurex waren nochmal angenehm anzusehen.

21.00 sind Claudi und ich rüber gefahren zum Völkerschlachtdenkmal und dann in den Volkspalast.

21.45 spielte Amodali (ehemals Mother Destruction), welche man ja eher als Performance Künstler bezeichnen müsste.

Danach, 23.30 kamen Psychic TV auf die Bühne. Ein interessanter Abschluss des WGTs. Die Lieder reichten von 80er Pop über schnellen Punk hin zu Ambient bis Progressive Rock. Und immer liefen im hintergrund die Videos, welche v.a. die Schönheits-OPs des Sängers (welcher jetzt u.a. Brüste hat) zeigten. Das Publikum war von Show und Musik begeistert. 1.00 waren sie das erste Mal fertig, nach heftigen Zugaberufen kamen sie aber noch einmal auf die Bühne und spielten ein Lied von Lou Reed. Nach fast 30Min waren sie damit fertig und gingen. Das Licht ging an, die meisten Leute gingen. Plötzlich aber kamen Psychic TV noch mal auf die Bühne und spielten erneut 20 Min ein Lied. Diese Lieder waren der psychedelische Höhepunkt von WGT, Konzert und Abend.

2Uhr standen wir da und wussten nicht, wie wir in die Stadt kommen sollen. Ralf verabschiedete sich und ging in sein Hotel. Claudi, Robert und ich und gingen zu Robert, nachdem Theresa bereits mehrmals gefragt hatte ob wir in die MB kommen. Claudi und Robert bemerkten, dass sie zu müde seien und gingen heim. Ich zu fuß zur MB.

4Uhr kam ich an. Theresa und Stefan waren völlig aufgedreht, Hannes nur noch kurz da. Auch Nadine und Monojam traf ich. Die Party entwickelte sich zur Technoparty, ich fand u.a. 3 Bier und gegen 7 hatte ich keine Lust mehr und bin heim.

Schlafen sollte ich trotzdem erst abends können.