KAügE B Lurruken und Ruken

Kurze Abrisse über geschichtliche Entwicklungen, Entstehungen und Untergänge einiger Reiche

Teil B.: Lurruken und Ruken

Lurruken entstand aus dem Nichts. Es ist bekannt – jedenfalls aus Legenden -, dass Colite-Stämme aus Darite, Harite und Suraez sowie noch weiter westlich, in den Osten flohen, vermutlich vor dem damals erstarkenden Pervor. Sie ließen sich in den Ländern der Kalt- und Hsachradhi-Stämme nieder, seltener vermischten sie sich auch mit ihnen, häufiger vedrängten sie sie nach Nord und Süd. Auf jeden Fall werden ihnen Gründungen von Städten wie Arasanh (bei Stirmen), Maggin (Magire), Arsullan, Panen und Kanen (Kanh) nachgesagt.

Die Ureinwohner dieser Gegenden bestanden aus den um Stirmen beheimateten Kaltstämmen: West-, Süd- und Ostkalten. Besonders letztere waren teilweise auch von tolumischem Kulturgut beeinflusst.

Die colitischen Siedler errichteten teilweise eigene kleine Königreiche. Zu den später größten und einflussreichsten gehörten Thergin (um Magire), Panian (um Panen), Kanian (um Kanen), Esirem (um Shorbroom), Demirus (um Rudire) sowie einige andere um Arasanh, Ketaine und Silaine. An alten, urangestammten Königreichen hielten sich vor allem die in Grenzgebieten, wie z.B. Tambien (um Tambaheim), und das Reich der Swiren an der Südküste, die Schutz erhielten von dem Reich von Salir, sowie die Reiche um Stirmen, namentlich Geisten, Pakalt und andere im Salzwald.

Zu diesen zahlreichen Kleinreichen (welche die nördlichen „zivilisierten“ Reiche oftmals nichtmal als ihresgleichen anerkannt hätten), gesellte sich nun noch ein weiteres hinzu.

Niemand weiß wirklich, woher die Ruqier kamen. Einige vermuten, dass sie ein ursprünglich irgendwo im heutigen Pervon ansässiges Volk waren und genau wie die anderen in den Osten getrieben wurden, andere sagen, sie hätten schon immer dort gelebt. Lurrukische Legenden dagegen sagen natürlich anderes. Einzig überliefert ist, dass der Anführer der Ruqier etwa im 12. Jahrhundert ihre Hauptstadt Tamilor gegründet haben soll. Der Sage zufolge war es der von den Göttern gesandte Amulos, der die ersten 300 Jahre regiert haben soll.

Amulos vergrößerte sein Reich rapide. Von Tamilor aus brachte er in den ersten Jahren durch friedliche Annexion über Verträge die umliegenden Städte unter seine Kontrolle. Andere Regionen erschloss man durch die Gründung von Kolonien und Einbindung der dortigen Stämme in das Leben im Reich – die erste und bekannteste dieser Kolonien war Tummuale.

Das Reich von Tamilor – das Reich Lurruqien – war streng autokratisch organisiert, nur mit leichten demokratischen Einflüssen. Anfangs stand der Pacutin – und damit Amulos – gleichberechtigt mit dem Rat, gebildet aus der adligen Elite.

Amulos brachte das Gebiet westlich von Stirmen, von Tamilor bis Demirus, Kanian und Esirem unter seine Kontrolle. Nach Amulos (welches vermutlich nur eine Herrscherdynastie war) kamen die 200 Jahre des Dámiostis, welcher das Reich vor Angriffen und Invasionen der Nachbarn und neuen flüchtigen Stämmen aus Pervor verteidigen musste. Unzufriedenheit im Volk brachte diesem nach politischen Kämpfen nun auch ein Mitspracherecht im Rat ein.

Die weiteren 200 Jahre gehörten Vaiaris, der die colitischen Nachbarn im Südosten unterwarf, also Thergin und so weiter.

Die letzten 400 Jahre schließlich herrschte Tamirús, die legendärste Gestalt überhaupt. Tamirús schwang sich zum alleinherrschenden Gottkaiser auf, indem er den alten Götterglauben auf sich projizierte, wie es später nach ihm auch der Herrscher von Ojútolnán machen sollte. Umfangreiche Reformen führten zu einer Änderung des Rates – statt Adligen und Volksvertretern tagten nun nur noch bezahlte Beamte. Auch Reformen das Reich betreffend gab es. Die Provinzen wurden umgestellt und verwaltungstechnisch vereinheitlicht. Ein Heer von Beamten kontrollierte alles. Ein stehendes Heer von Soldaten sorgte für sichere Grenzen und neue Eroberungen – die Länder der Kaltstämme an der südöstlichen Küste, nördlich von Stirmen und am Geist. Dabei kam es auch zum ersten Zusammenstoß mit dem Reich von Groß-Zardankon, welches die Territorien der Kaltstämme Lurruken streitig machte. Die neuen Provinzen von Lurruken bekamen eine einheitliche Namensgebung, derweil die „alten“ Provinzen in gewisser Weise privilegiert waren. Tamilor entwickelte sich zur größten und prächtigsten Stadt des Kontinentes.

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