LXI: Bericht des Außenposten Médyhúda an Atáces
17. 05. 3980
Die Angriffe der Eingeborenen auf uns lassen langsam nach. Nur dank der steten Verstärkungen und des Schutzes der Wasserwege zwischen Médyhúda und Húalis durch Kriegsschiffe konnte das Fortbestehen dieses Außenpostens gewährt werden. In all der Zeit haben die Angreifer ihre Vorgehensweise nicht geändert. Immer wieder haben sie uns belagert, ihre Speere geworfen, Feuer entzündet außerhalb des Lagers – und immer wieder sind sie schließlich abgezogen ohne etwas erreicht zu haben. Einige wenige Male versuchten wir Ausfälle, sie zu vertreiben. Nur unter Verlusten konnten wir sie zurückdrängen, doch jedes Mal erschienen bald neue feindliche Einheiten. Zuletzt haben wir eine Weile lang versucht, ihre Belagerung nicht zu beachten, nur für die Sicherheit der Versorgungsschiffe zu sorgen. Erst als erneut eine Armee von euch eintraf, konnten wir sie endgültig vernichten.
Seit einem Mondlauf haben wir nichts mehr von ihnen gesehen. Unsere fähigsten Späher durchsuchen den Wald nach Spuren, um vielleicht auch ihre Heimatdörfer zu finden, damit wir sie zerstören können, doch berichten sie nur immer wieder, nichts gefunden zu haben. Es ist fast, als hätte es hier in diesem Waldabschnitt niemals Eingeborene gegeben. Manch ein Kämpfer munkelt etwas von Geistern, doch erlauben wir solche Gerüchte nicht. Unheimlich ist aber tatsächlich, dass wir manchmal nachts draußen im Wald Trommeln hören können. Schicken wir dann einen Späher los, findet er nie etwas, egal ob tagsüber oder gleich in der Nacht.
Unabhängig von diesen Begebenheiten meinen wir jedoch hiermit berichten zu können, dass Médyhúda endgültig zurückerobert und befriedet ist. Wir erwarten eure Entscheidung, ob nun alle zusätzlichen Einheiten sofort abziehen sollen oder ob sie hier noch verbleiben. Wir sehen aber keinen Grund anzunehmen, dass diese Dörfer noch zu finden sind, weshalb wir die Truppen nicht mehr benötigen sollten.
(Siegel des Außenpostens Médyhúda)
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