Der König und sein Diener

Der König den Diener zu sich befahl
diesem stand im Gesichte große Qual
durch den Staub kroch er wie ein Wurm.
– Sprach der König, der dunkle Turm:

„Dies sollst du wissen:
Dich wird man missen
doch packen wir’s beim Schopf
– nun ab mit deinem Kopf!“

„Aber was hab ich denn getan?“
der Diener eifrig zu erfah’n.
Der König sich ergab seiner Rage;
dieser Diener war eine Blamage!

„Das wagst du noch zu fragen?
Du selbst hast doch vor Tagen
zerbrochen meinen liebsten Topf
– und dafür soll ab dein Kopf!“

Der Diener nicht entronn der Gefahr
sein Schicksal recht kopflos bald war
Der König einen neuen Topf erstand
schon lang er den andren zu hässlich fand

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3 Responses to Der König und sein Diener

  1. freidenkerin sagt:

    Hab grade deinen schönen Blog entdeckt, weil du mir als Kommentator beim Wortman aufgefallen bist. Bei dir gibt’s viel zu entdecken und zu lernen, das gefällt mir. Kannst dich drauf verlassen, daß ich öfters hier vorbei schauen werde.
    Wünsche dir noch nachträglich ein gutes Neues Jahr. Mögen sich deine Wünsche, Hoffnungen und Träume erfüllen und jeder Tag ein glücklicher sein.

  2. freidenkerin sagt:

    Ich weiß zwar nix über Philosophie, will dies aber ändern, interessieren tut mich dieses Wissensgebiet schon seit geraumer Zeit. – Darf ich dich auf meinem Blog http://freidenkerin.com/ verlinken?

  3. Réka sagt:

    Und die Moral von der Geschicht‘?
    Dieses Gedicht spiegelt sehr schön die Willkür wider, die so viele Menschen mir der entsprechenden Macht gerne an den Tag legen. Es erinnert mich ein bisschen an das Verhalten des Junkers Wenzel von Tronka aus Kleists „Michael Kohlhaas“.

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